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Zur Kritik von |
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On the concept of the face, regarding the son of g |
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Begegnung mit einem Abwesenden Gottes Sohn schaut zu. Mild und sanftmütig blickt er in die Augen der Zuschauer. Doch er übt sich in nobler Zurückhaltung. Er überlässt er die Menschen ihrem Schicksal. Und dieses kreatürliche Schicksal ihrer Vergänglichkeit zeigt Regisseur Romeo Castellucci in aller drastischen, realistischen Ausführlichkeit. In einer völlig cleanen, weißen Designerwohnung kümmert sich ein Sohn um seinen dementen Vater. Zusätzlich leidet dieser unter fortgesetzter Inkontinenz. Sobald der Sohn ihn und seine Umgebung von den braunen Fäkalien gesäubert hat, wird der Vater von einer nächsten Durchfallwelle geschüttelt. Zuletzt weinen beide. Der Vater aus Scham und Erniedrigung, der Sohn aus Mitleid und Hilflosigkeit. Der Sohn flüchtet sich zum Bild Jesu, mit seinem Kopf kann er gerade die Lippen berühren. "Jesu, Jesu," fleht er. Keine Reaktion. Auch die Kinder, die anschließend mit Steinen und Granaten das Angesicht Jesu bombardieren, hinterlassen es scheinbar völlig unbeschadet. Erst als alle die Bühne verlassen haben, beginnt das Antlitz Wunden zu zeigen. Zuerst sind es Beulen, dann Schnitte, aus denen statt Blut eine bräunliche Flüssigkeit rinnt und zum Schluss hängt es in Fetzen herunter. Es wird eine Schrift sichtbar: „You are my Shephard“. Erst als das ganze Bild zerstört ist, wird auch das letzte geschwärzte Wort erkennbar: „not“. Wenn die Menschen nicht mehr ihre Hoffnung in die Religion setzen, verliert sie ihre Wirkung und Strahlkraft. Wenn die Menschen sich ganz verlassen in ihrem Schmerz, Leiden und Sterben empfinden, zeugen nur noch Spuren von dem Wunsch nach einer Begegnung mit dem abwesenden Gott. Birgit Schmalmack vom 1.6.13
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