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Bruder Norman, EDT Diesmal auf der plattform-Bühne des Theaters: vier Vorstellungen von „Bruder Norman“ nach dem gleichnamigen Roman von Niklas Frank und in der Regie von Wolf-Dietrich Sprenger. Der außergewöhnliche Abend ist ein intensives Kammerspiel und ein mörderischer Dialog unter Brüdern, gespielt von Stephan Benson und Christian Nickel. Die beiden Schauspieler wurden 2020 für ihr Spiel in „Bruder Norman“ – eine Produktion des Polittbüros – mit dem Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares ausgezeichnet.

Odyssee oder das Kalypsotief, EDT Es wird ein langer Theaterabend, denn die acht Gesänge der Original-Odyssee bilden auch im EDT die Grundlage. Doch sie werden von einem spritzigen jungen Ensemble mit vielen Ideen abwechslungsreich in Szene gesetzt. Ständige Rollenwechsel, in Ganzkörpertütüs, in Leopardenlook, auf Spitzen oder mit E-Keyboard, mal ironisch und mal ernst, mal unterhaltsam und mal tragisch - für Abwechslung ist stets gesorgt. So wird der lange Theaterabend nie langweilig und der Antikenstoff auch einem heutigen Publikum sehr nahe gebracht.

Die Ärztin, EDT Dennoch zieht das Stück die Zuschauer:innen in seinen Bann. Nie wird zu dick aufgetragen, immer bleiben die Figuren glaubwürdig und verkommen nie zu einer Repräsentationsfläche. Das gilt bis in die kleinste Nebenrolle. Immer haben die Menschen auf der Bühne auch noch eine zweite Seite, die das divers und hervorragend besetzte Ensemble nachfühlbar interpretiert. Zum Schluss gab es begeisterten Applaus und Standing Ovationen. Verdient, denn das Stück scheut keine Konflikte und beleuchtet dennoch alle Aspekte wohl differenziert. (Foto: Fantitsch)

Cyrano de Bergerac, Ernst Deutsch Martin Crimps hat durch seine Neufassung des bekannten Stoffes "Cyrano de Bergerac" von Edmond Rostand jeden Staub des 17. Jahrhunderts abgepustet. Diese Leute auf der Bühne könnten von heute sein. In jedem derzeitigen Diskurs bewandert, reden sie von kultureller Aneignung, wenn sie von französischer Backkunst sprechen, wissen um Genderfluidität, wenn sie Zuschauer beschreiben wollen, und sprechen von radikalem Outing, wenn es um Cyranos Nase geht. (Foto: Oliver Fantitsch)

The Wanderers, Ernst Deutsch Theater Ein ehrliches, kluges Stück von Anna Ziegler, das in seiner konzentrierten schnörkellosen Umsetzung unter der Regie von Elias Perrig den Blick auf das Wesentliche und Universelle lenkt: Die Zufriedenheit beginnt mit ehrlicher Kommunikation, auch mit sich selbst. Dieses Stück aus dem Hamburger Ernst Deutsch Theater eröffnete verdient die diesjährigen Privattheatertage.

Frühlings Erwachen, Ernst Deutsch Theater So schafft es Pleva mit dem tollen Ensemble und einer riesigen Menge an überbordender Experimentierlust eine intensive Collage über Lebensfragen, die nicht nur Jugendliche beschäftigen sollten, aus Wedekinds Vorlage zu gestalten. Für das Publikum des Ernst Deutsch Theaters war diese Herangehensweise mit ihrem Spaß auch am Unfertigen, am Ausprobieren und am Improvisieren allerdings eine Herausforderung, die manche überforderte. Dies ist eine Inszenierung, der man viele junge Leute im Publikum des Ernst Deutsch Theaters wünschen würde.

Gespenster, EDT Nach der Pause ist die schöne Fassade der einst so repräsentativen Kammerratsvilla auseinander gebrochen. Verkohlt wie das mittlerweile abgebrannte Asylheim stehen die Restbestände des Salons auf der Bühne, zwischen ihnen hocken Frau Alving und ihr Sohn Oswald verloren auf dem letzten Möbelstück, die zerknüllten Restbestände ihrer einstigen Wünsche, Ziele und Ideale weinend betrachtend.

Harper Reagan, Ernst Deutsch Theater Natürlich hat der Autor Simon Stephens wieder einmal ein Drama geschrieben, in dem nach klassischem Vorbild die Katharsis auf die Spitze getrieben wird. Im Ernst Deutsch Theater wird es dank der hervorragenden Hauptdarstellerin, dem tollen Ensemble und der sensiblen Regie von Antoine Uitdehaag ohne jede Effekte wunderbar auf den Punkt inszeniert. Ein toller Abend, der den Besuch im Ernst Deutsch Theater lohnt. (Copyright Oliver Fantitsch)

Träum weiter, Ernst Deutsch Theater Mutig und trendsicher zeigte sich das ETD in seiner Eröffnungspremiere. Kaum eine Figur kommt ohne genderfluide Merkmale aus. Das durchweg etwas angegraute Publikum stellte sich aufgeschlossen diesen inhaltlichen und darstellerischen Herausforderungen. Und belohnte die letztendlich interessante Arbeit mit lang anhaltenden Applaus.

Dinge, die ich sicher weiß, Ernst Deutsch Theater Wie weit ist Zusammenhalt möglich obwohl die Bedürfnisse auseinanderdriften? Wo behindern die Familienhüllen, wo geben sie Halt? Was hält eine Familie im Innersten zusammen, was kann sie sprengen? Diesen spannenden Fragen geht dieses Stück nach.

Weißer Raum, Ernst Deutsch Theater Regisseur Hartmut Uhlemann lässt im Laufe seiner konzentrierten und schmucklosen Inszenierung die Schauspieler immer wieder an die Rampe treten und ins Publikum sprechen. Der weiße Raum soll von den Zuschauern gefüllt werden. Eine kluge Entscheidung. So eindringlich schilderte dieser Abend die verdrängten Teile der Wirklichkeit, dass er zum anschließenden Diskutieren herausforderte.

Sophie, Ernst Deutsch Theater Das Stück der Niederländerin Roos Ouwehand ist aus dem Leben gegriffen und versieht es mit einer versöhnlichen, altersweisen Draufsicht.

Der Fall Furtwängler, EDT Ein tolles, höchst aktuelles Stück, das die Wichtigkeit von Kunst in politisch aufwühlenden Zeiten anmahnt und damit letztendlich Furtwängler doch widerspricht: Kunst sollte sich ihrer politischen Verantwortung immer bewusst sein.

Nora, EDT Nicht zuletzt dank Stella Roberts als Nora wird das Stück zu einen spannungsgeladenen Kammerspiel. Roberts spielt die quirlige, naive, oberflächlich scheinende Nora ebenso überzeugend wie die entschlossene, klare, selbstbewusste Nora am Schluss. Sie macht die Entwicklung dieser emotional erstarkenden Frau in jeder Minute glaubwürdig. Eine wunderbar stimmige Umsetzung eines wohl bekannten Stückes.

Heisenberg, Ernst Deutsch Unter der Regie von Gerd Heinz am Ernst Deutsch Theater entfaltet sie besonders durch Charles Brauer als wunderbar besetzten Alten einen Charme, der ein wenig Tiefgründigkeit ahnen lässt, aber ihn nie in den Vordergrund treten lässt.

Sonnenblumenhaus, EDT Dennoch berührt der Abend stark, denn die Fakten sprechen für sich. Jeder ist aufgerufen, seinen Kampf gegen Rassismus nicht nur der Politik oder der Antifa zu überlassen. Damit es nicht wieder zu einem Rostaock-Lichterhagen, Hoyerswerda oder Mölln kommt.

Maria Stuart, Ernst Deutsch Theater Allen voran die beiden Hauptdarstellerinnen, die mit großer Inbrunst, Ernsthaftigkeit und Empathie die Machthaberinnen spielen. Immer wieder zeigen sie in einzelnen Szenen auch ihre verletzliche Seite. Elisabeth offenbart dabei mehr ihre nachdenkliche, anlehnungsbedürftige Seite, während Julia mehr ihre starke, unnachgiebige und stolze Seite betont. Ein starker, aber auch anstrengender Theaterabend im Ernst Deutsch Theater, der dem Klassiker eine überaus starken Auftritt verschaffte. (Copyright Marcus Renner)

Szenen einer Ehe, Ernst Deutsch Genau diese Unvernunft ist die Stärke dem Text von Bergmann, die kein Konzept sondern echtes Leben zeigt. Nele Mueller-Steven und Kai Scheve spielen diese Menschen nicht als Denker sondern als Kämpfende, die um die Möglichkeit einer Kommunikation ringen und daran scheitern. Hier bekommt das Wort „Beziehungsarbeit“ konkrete Gesichter. Ein intensives, lebensechtes Theaterstück, das den Besuch auf jeden Fall lohnt, weil es seine Aktualität auch 2017 nicht verloren hat.

1984, EDT Dass der Verlust der Vergangenheit auch der der Zukunft bedeutet, wird klar, wenn man Winston Smith zusieht, wie er versucht im Reich vom Big Brother seine Individualität zu behalten. Er geht für ihn nicht nur um die ständige Überwachung...sondern auch um die Wichtigkeit der Erinnerung, um eine Zukunft zu imaginieren. (Oliver Fantitsch)

Bunbury, EDT Ein Verwirrspiel erster Güte hat sich Oscar Wilde ausgedacht, um die englische feine Gesellschaft auf die Schippe zu nehmen. Regisseur Anatol Preissler hat sich am Ernst Deutsch Theater einiges ausgedacht um dem Stück weitere Ebenen zu verschaffen.

Nathan der Weise, EDT Wolf-Dietrich Sprenger als Nathan ist die Idealbesetzung und steht klar im Zentrum dieser Aufführung. Er ist ein Nathan, dem man den Witz, die Intelligenz, die Lebenserfahrung und die Seelegröße eines Nathan in jeder Sekunde abnahm.

Maskenball, Ernst Deutsch Theater Aus Verdis Oper „Maskenball“ hat das Team des Opernlofts in Kooperation mit dem Ernst Deutsch Theater eine gut neunzigminütige Show gemacht, die kritisch auf die Methoden der TV-Casting-Shows blickt. (Copyright: Silke Heyer)

Maskenball, Ernst Deutsch Theater Aus Verdis Oper „Maskenball“ hat das Team des Opernlofts in Kooperation mit dem Ernst Deutsch Theater eine gut neunzigminütige Show gemacht, die kritisch auf die Methoden der TV-Casting-Shows blickt. (Copyright: Silke Heyer)

Kabale und Liebe, Ernst Deutsch In der punktgenauen Inszenierung des Regisseurs Wolf-Dietrich Sprenger, die bis zur letzten Sekunde fesselt, ist das ein überaus spannendes Liebesthriller, bei dem man ständig die Zeitbombe ticken hört. Auf der leeren Bühne werden die psychologischen Beweggründe der einzelnen Personen fein beobachtet und mit dem reichen Waffenarsenal offenbart. (Foto: Fantitsch)

Liebeslügen, Ernst Deutsch In einer Mischung aus "Sex in the city" auf der Mittelstandsebene und "Shdes of Grey" für Anfänger heizt sie dem Publikum des Ernst Deutsch Theaters mit ihrem ersten Theaterstück kräftig ein. Ihm gefällt's. Die Lacherquote ist hoch. Die Mienen sind erfreut, belustigt amüsiert und stolz, dass sich keinerlei Empörung einstellt. (Foto: Oliver Fantitsch)

Die Opferung von Gorge Mastromas, EDT Der Autor Kelly beherrscht sein Metier und der Regisseur Peter Lotschak seines. Elegant und leichtfüßig hat er Kellys spannende Beispielgeschichte im lockeren Small-Talk-Ton inszeniert. Die Schauspieler springen versiert in die verschiedenen Spielszenen und überzeugen sowohl im lockeren Plauderton wie in der analytischen Darstellung ihrer Charaktere. Ein in bester Well-Made-Play Art inszeniertes Stück, das en passant Lebensweisheiten vermittelt.

Halbe Wahrheiten, EDT Halbe Wahrheiten können die Liebe ganz schön durcheinander wirbeln. Was erst zum Schutz der Beziehung gedacht war, entpuppt sich schnell als Retourkutsche, die zu größeren Schwierigkeiten als gedacht führen kann. (C: Oliver Fantitsch)

Der Sturm, EDT Regisseurin Mona Kraushaar macht von Anfang an klar, dass hier alles Fantasie ist. Die Bühne ist leer. Der Sturm wird von Windmaschinen und der Regen vom Wasserschlauch gemacht. Die Palme wird auf Rollen herangefahren und der Sand kommt aus der Tüte. (Copyright: Oliver Fantitsch)

Anne, Ernst Deutsch Theater Mit dieser Traumvorstellung beginnen Leon de Winter und Jessica Durlacher ihre Dramatisierung des berühmten Tagebuches: Anne in einem schicken Restaurant mit fröhlichen Freunden kurz vor einem Kinobesuch trifft auf ihre große Liebe, der außerdem noch Verleger ist und großes Interesse an ihrem Tagebuch signalisiert. Doch Anne ist nie nach Paris gekommen. (Copyright: Oliver Fantitsch)

Iphigenie, EDT Fischer folgt dabei der Intention Goethes: Ihm geht darum zu zeigen, dass die Gewaltspirale zu durchbrechen ist und zwar durch der Vernunft, die Macht der Argumentation und der Kraft des Wortes. Das gelingt einer Frau: Iphigenie. (Foto: Marcus Renner)

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