Tausende Kerzen erleuchten die Kulturkirche Altona. Im kompletten Kircheraum sind die flackernden Kerzen verteilt, auf den Bänken, auf den Vorsprüngen der Säulen, auf den Emporen und auf der Bühne im ehemaligen Altarraum. Scheinwerfer sind tabu, wenn das Konzert beginnt. Nachdem das Donne Streichquartett seine Plätze eingenommen hat, gehen alle Lampen in der Kirche aus und die Streichmusiker:innen sind nur noch von dem sie umgebenden Kerzenlicht erleuchtet. Das ergibt die einzigartige Atmosphäre dieses Konzertes zwischen den Feiertagen.

So kurz nach Weihnachten erlaubt sich das Programm einen Schwerpunkt mit weihnachtlichen Melodien. In ihren zum großen Teil extra für diesen Abend komponierten Arrangements scheinen sie, mal von den beiden Violinistinnen, mal vom Bratschist, mal von der Cellistin auf, um sich vom Publikum wieder erkennen zu lassen. Mal werden sie zu Medleys arrangiert, mal kommen sie als Einzelstücke daher. Darunter sind Evergreens wie Holy Night oder Green Sleeves, immer in der besonderen Weise eines professionellen Streichquartetts dargeboten. Eher ruhige Stücke wechseln sich mit beschwingten ab, um letztendlich in fünf Teilen aus dem Nussknacker zu münden. Auch sie alle wohl vertraut, erfreuen das Publikum beim Neuhören mit einem wohligen Gefühl des Wiedererkennens, auch in der ungewohnten Besetzung durch ein Streichquartett.

Und dennoch ist dieses Weihnachtskonzert anders als all die anderen, die in der Stadt in diesen Tagen und Wochen angeboten werden. Hier geht es lockerer zu. Man darf die Getränke mit an den Platz nehmen, der Altersdurchschnitt ist spürbar geringer und das Publikum ist diverser zusammengesetzt als sonst bei klassischen Konzerten. Das merkt man nicht zuletzt daran, dass hier auch zwischen den Stücken geklatscht werden darf. Also ein kurzweiliger Abend zum Wohlfühlen in der Kulturkirche, der sowohl den Raum wie auch das Format für alle öffnet.
Birgit Schmalmack vom 30.12.24