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Allgemein:
The Disappearing Act, HAU 2
Ciboulette, Opera Stabile
Faust, Theater Altes Heizkraftwerk
Romantische Erkundungen, Thalia
Fools in love, Monbijou-Theater
Interlude, Brotfabrik
Schuld und Sühne, Globe
Ocaña, Königin der Ramblas; Neuköllner Oper
Die Große Reise, Theater Anu
Circus Berlin Festival
Fatique, Sophiensäle
Non human dances, HAU 1
Odyssee oder das Kalypsotief, EDT
The Voice, Sophiensäle
Die Eröffnungswoche des Festivals
Sommergäste, Brotfabrik
Boca Cova, Sophiensäle
Brief an den Vater, Garntheater
Besser werden, Lichthof
Bruder Norman, EDT
Als wäre es gestern gewesen, Thalia
Reparation Nation, Kampnagel
Yol oder ein Zebrastreifen geht Sonne suchen, Thal
Fifty and one Shades of Meryem, Thalia
Mycellium, Haus der Berliner Festspiele
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Theaterkritiken
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aus und für Hamburg seit 2000
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ab dem 22.07.24 wieder mit einem Theater-Special aus Berlin
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.....und nun auch mit einem Buch zur Künstler:innenszene in Berlin
Abbildung: Yol, Thalia - Foto: Fabian Hammerl
Warum Berlin?
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In Berlin probiert sich die Welt aus. Hält dieser Eindruck dem Praxistest stand? Interviews mit 52 Künstler:innen
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Ich begebe mich für ein Jahr zu ausgedehnten Stadtspaziergängen in die Hauptstadt und begegne dabei ganz unterschiedlichen Weltberliner:innen, die mir berichten, wie sie Berlin erleben. Ganz nebenbei streifen sie in ihren Gesprächen alle aktuellen Diskurse Berlins zu People of Colour, Isra-Berliner:innen, Gentrifizierung, Queerness, Diversity oder Teilhabe.
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Letzte Lesung am 4.4.24 in der Berliner Brotfabrik
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http://warumberlin.de
Zuletzt gesehen...
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Fifty and one Shades of Meryem, Thalia
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Man könne sich mit Meryem nicht streiten, so behaupten Freunde per Einspielung aus dem Kassettenrekorder, und zwar aus dem Grund, weil sie ständig das Thema wechsele. Auch dieser Abend unter der zurückhaltenden, einfühlsamen Regie von Camilla Ferraz springt von einem Thema zum nächsten und beschränkt sich selbst nicht durch Forderung nach einengender Stringenz. So bringt dieses Kaleidoskop die Persönlichkeit einer jungen Schauspielerin zum Funkeln, ohne dass es sich anmaßt eine klare Botschaft zu vermitteln. Vielmehr lässt es die vielschichtige Collage des Lebens einer jungen Frau mit all ihren Ungereimtheiten entstehen. Hier wird mal keine Zerrissenheit zwischen den Kulturen abgebildet, sondern einfach völlig unaufgeregt eine junge Künstlerin gezeigt, die voller Neugier und Spiellust durch ihr Leben geht und keine Angst vor dem Scheitern und vor dem Unbekannten hat. Schön wenn man ihr dabei auf der intimen Bühne des Ballsaales im Thalia in der Gaußstraße zuschauen darf. (Foto: Fabian Hammerl)
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Yol oder ein Zebrastreifen geht Sonne suchen, Thal
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Eine melancholische Atmosphäre durchzieht diesen Abend, aber durchdrungen von dem ständigen Versuch, sich gegen alle Widerstände zu verknüpfen. Auch wenn Nina zum Schluss alleine in den Schatten der Gaußhöfe verschwindet, ist man sich insgeheim sicher, dass die Drei auch danach noch den Kontakt zueinander suchen werden. Ihre Sehnsucht nach Verbindung und Unterstützung wird nicht aufhören. Eine kleine Botschaft der Hoffnung in Zeiten der Zersplitterung und Fragmentierung im heutigen Deutschland.(Foto: Fabian Hammerl)
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Reparation Nation, Kampnagel
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Doch dieser Abend ist im Grundton keineswegs anklagend. Denn Jessica Nupen schafft es stets in ihren Choreographien, ihre Botschaften mit einer Atmosphäre der Lebensfreude, Zuversicht und Gemeinschaft zu umgeben. So auch dieses Mal bei ihrer neusten Arbeit „Reparation Nation“. Sie führt ihr Publikum mit ihrem tollen Ensemble auf eine Reise durch die vielfältige Kulturlandschaft Afrikas. Die fünf Tänzer:innen bewegen sich in farbenfrohen, ständig wechselnden Kostümen durch Tanzstile und Zeitschienen hindurch. Zulutänze mit wehenden Fransenkostümen, Hiphop und Breakdance zu modernen Beats und Modern Dance zu gemischten Rhythmen (Musik: Sasha Perera). Sie beherrschen alle Stile und kombinieren sie zu einem mitreißenden Mix. (Foto: Steve Thomas)
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Als wäre es gestern gewesen, Thalia
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Genau durch diese ganz dezente und doch passgenaue Konzeption dieses Abends, der so klein und unaufgeregt als Feier des Lebens und der Liebe daherkommt, liegt seine Kraft, die die Zuschauer:innen auch beim Hamburger Gastspiel im Rahmen des Nachbarschaft-Festivals in der Gaußstraße zum Schluss von den Stühlen riss und dem Ensemble mit Standing Ovations für den warmherzigen und bewegenden Abend dankte.
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Bruder Norman, EDT
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diesmal auf der plattform-Bühne des Theaters: vier Vorstellungen von „Bruder Norman“ nach dem gleichnamigen Roman von Niklas Frank und in der Regie von Wolf-Dietrich Sprenger. Der außergewöhnliche Abend ist ein intensives Kammerspiel und ein mörderischer Dialog unter Brüdern, gespielt von Stephan Benson und Christian Nickel. Die beiden Schauspieler wurden 2020 für ihr Spiel in „Bruder Norman“ – eine Produktion des Polittbüros – mit dem Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares ausgezeichnet.
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Besser werden, Lichthof
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Dass Stachelhaus die Rezepte der Erfolgsvermarkter:innen gerade auf dem Gebiet der Kunst untersucht, zeigt den kritischen Blick auf das eigene Metier. Wird doch gerade hier unter dem Motto der Erschaffung von ethisch unbedenklichen, kulturell bedeutenden Werken doch oft die Selbstausbeutung der mitwirkenden Künstler:innenbilligend in Kauf genommen bzw. sogar vorausgesetzt. Das Publikum im Lichthof erlebte einen überaus unterhaltsamen Abend, der im Laufe der fast zwei Stunden immer wieder neue Überraschungen und Erkenntnisse bereit hielt. (Foto: Anja Beutler)
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Odyssee oder das Kalypsotief, EDT
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Es wird ein langer Theaterabend, denn die acht Gesänge der Original-Odyssee bilden auch im EDT die Grundlage. Doch sie werden von einem spritzigen jungen Ensemble mit vielen Ideen abwechslungsreich in Szene gesetzt. Ständige Rollenwechsel, in Ganzkörpertütüs, in Leopardenlook, auf Spitzen oder mit E-Keyboard, mal ironisch und mal ernst, mal unterhaltsam und mal tragisch - für Abwechslung ist stets gesorgt. So wird der lange Theaterabend nie langweilig und der Antikenstoff auch einem heutigen Publikum sehr nahe gebracht.
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The Disappearing Act, HAU 2
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Hier verbindet sich tiefgründiger, theoretischer Rechercheinhalt mit lustbetonter Power in der praktischen Bewegung. Hier wird nicht nur analysiert, sondern auch dem Urgrund der Kultur des Tanzes nachgespürt, nämlich der Lust an der Bewegung des Körpers, die eine Schicht des Verstehens jenseits der Wörter und der Kulturgrenzen ermöglichen kann. So entsteht eine Arbeit, die in ihrer Präzision und Schönheit fasziniert, in ihrer Spannung mitreißt und mit ihrem Erkenntnismehrwert bereichert. (Foto: Alain Scherer)
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Fatique, Sophiensäle
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Die Bewegungen erinnern an Rudimente einer durchtanzten Clubnacht. Gepaart mit Andeutungen von gespielter Tatkraft, Laszivität, Erotik oder sogar vorgetäuschter Ausgelassenheit. Doch das alles ist nur die Illusion einer Beteiligung. Dieser Mensch ist abgekoppelt und spielt nur noch seine gesellschaftliche Interaktion. Viktor Szeris Arbeit „Fatique“ zeigt nicht nur die persönliche Erschöpfung eines einzelnen Menschen, sondern könnte darüber hinaus etwas über eine Gesellschaft der grenzenlosen Erschöpfung bei gleichzeitiger nie stoppender Bewegung erzählen. (János_R._Szabó)
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Non human dances, HAU 1
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Wo hingegen andere Arbeiten auf diesem Festival ebenfalls mit hohem analytischen Tiefgangsanspruch auftraten, das aber dezent hinter ihrer Show zu verstecken versuchten, so ist Bels und Menguals Umgangmit ihrem Erklärungsimpetus erfrischend ehrlich und offensiv. Der Tanz ist hier erklärtermaßen nur Mittel zum Zweck. Hier steht also weder die Natur noch der Tanz im Fokus des Interesses sondern einzig die intellektuelle Auseinandersetzung ihrer Betrachtenden und Mitwirkenden mit den gesellschaftlichen Entwicklungen. Das ist nur konsequent, wenn gewisse Trends im Contemporary Dance das Nachdenken über das Erleben stellen wollen. (Foto: Veronique Ellena)
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The Voice, Sophiensäle
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Eine kleine Arbeit, die in dieser Umsetzung die Mehrheitsgesellschaft herausforderte, ihr aber auch notwendige Einblicke verschaffte. Allerdings weniger auf der gefühlsmäßigen Ebene, die sich über den Tanz und die Performance transportierte, als vielmehr durch das Setting mit den zahlreichen Zusatzinformationen rund um das Bühnengeviert von Mazza. (Foto: Mayra Wallraff)
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Die Eröffnungswoche des Festivals
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"FFF": Eine Arbeit, die persönlich, intuitiv, sympathisch und einladend war, weil sie stets mit einem Augenzwinkern präsentiert wurde. Man merkte allen Beteiligten an, dass sie jeweils persönliche Beziehungen zu dem Thema haben, das gab ihnen eine große Authentizität und Dringlichkeit. Diese Emotionalität übertrug sich auf die Zuschauer:innen. So kann unverkrampftes Empowerment aussehen, das keine der unterdrückenden Auswirkungen der Kolonialisierung verschweigt und es dennoch schafft, in keinem Moment anbiedernd noch anklagend daherzukommen. (Foto: Christophe_Raynaud_de_Lage)
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Boca Cova, Sophiensäle
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Weit aufgerissene Münder, groß aufgezogene Augen, entschiedener Blick, gebückte Haltung mit angewinkelten Armen und Beinen. So sehen kampfbereite Menschen aus. Oder gierige, die ständig der Hunger nach dem noch Mehr antreibt. Was im Endeffekt auf dasselbe hinausläuft. Denn der Hunger unserer heutigen Konsumgesellschaft ist so groß, dass die Erde sich letztendlich damit rächen könnte, dass sie uns ihrerseits verschlingt. Diese Botschaft hat sich Michelle Moura für ihre Arbeit „Boca Cova“ zum Ziel gesetzt, was übersetzt in etwa „Mundgrab“ bedeuten könnte.
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Brief an den Vater, Garntheater
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Kafka analysiert in diesem Brief, den er nie abgeschickt hat, die zahlreichen Verquickungen dieser komplizierten Beziehung, aus deren Fängen er sich nie ganz befreien konnte, mit einer so großen Präzision, Formulierungsschärfe und Argumentationstiefe, dass es eine Freude ist, wenn ein Schauspieler wie Alfonso Assor sie interpretiert, der ebenso genau die Worte artikuliert, die Sätze nach ihrem Kontexten abklopft und jede Bedeutungsebene versucht aufzudecken.
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Mycellium, Haus der Berliner Festspiele
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Diese Arbeit entfaltet eine suggestive Wirkung, die zusammen mit dem bezwingenden Electro-Soundeinen Sog entwickelt, dem man sich kaum entziehen kann. Zudem ist sie von poetischer Schlichtheit und Schönheit, die über sich hinausweist.
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Sommergäste, Brotfabrik
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Eine sehr skurrile Gesellschaft kommt hier also zusammen. Ihr Auftreten ist schrill, laut und egozentrisch. Jedes Ankommen wird mit einer Lautstärke angekündigt, dass es niemand überhören kann. Man schreit, man kreischt, man wirft sich auf den Boden. Aufmerksamkeit um jeden Preis. Dezent zurückhaltend ist hier keiner. Doch so sehr sie sich alle um Krawall bemühen, so sehr verstecken sie doch im Grunde nur ihre Traurigkeit. Sie sind alle depressive Clowns, die mit ihrer Show offensiv ihre Abgründe verbergen wollen.
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Circus Berlin Festival
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Mit viel Mut zur Selbstironie, mit großer Offenheit und mit liebevoller Ehrlichkeit untereinander, zum Publikum und zu sich selbst wurde daraus eine rundum überzeugende Arbeit des Artistinnen-Kollektivs, die hinter die Kulissen des Artistenlebens blicken lässt. Die drei Frauen spannen in ihr so viele Meta-Ebenen mit ein, dass man in ihr von einer Erkenntnis zur nächsten befördert wird. Man lernt nicht nur etwas über das Zirkusleben sondern über das Leben an sich, über das Schwinden, über das Loslassen und über das Verabschieden. So lehrt einen der Zirkus das Leben, zumindest wenn er von so kompetenten Expertinnen für die nicht Zirkuserfahrenen übersetzt wird.
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Die Große Reise, Theater Anu
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Der Auftrag für die Besuchenden, die das Anu Theater auf diese "Große Reise" geschickt hat, scheint klar: Sie sollen das versuchen, zu dem diese Engel, die ihre Flügel verloren haben, nicht mehr fähig sind. Sie sollen ihre Talente entfalten, ihre Träume verwirklichen, Wagnisse eingehen, das Scheitern als Chance zur Weiterentwicklung begreifen und sich aufmachen. Ein sehr besinnlicher, melancholischer und poetischer Abend ist diese Arbeit des Anu Theaters, der man ihr Alter von nunmehr 17 Jahren nicht anmerkt. Das liegt nicht nur daran, dass Theaterleiter Stefan Behr das Stück um die neu gestaltete Eingangssequenz und zahlreiche Texte erweitert hat, sondern auch daran, dass es einen perfekten Kontrapunkt zur noch weiter beschleunigten Tempo- und Effizienzsteigerung des heutigen Lebens setzt. Oder wie Behr dazu bemerkt: „Die Leute kommen wesentlich langsamer heraus, als sie hineingegangen sind."
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Ocaña, Königin der Ramblas; Neuköllner Oper
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Nach der letztjährigen Aufführung in der Neuköllner Oper ist das Stück „Ocaña – Königin der Ramblas“ von Marc Rosich zurück nach Berlin gekommen. Joan Vázquez schlüpft in die Rolle der queeren Ikone, der Komponist des Stückes Marc Sambola begleitet ihn an der Gitarre. Die Beiden erzählen auf der Bühne die Lebensgeschichte des Künstlers und Aktivisten mit Hilfe von autofiktionalen Texten und Coplas, die Vázquez mit wunderschönem Tenor gefühlvoll, andeutungsreich und in mit leichter Hand arrangierter Kostümierung interpretiert. Denn Ocaña "transvestierte" die Coplas.
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Schuld und Sühne, Globe
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So haben Daugardt und Neumann einen eigenwilligen Zugang zu der Romanvorlage gefunden, der ihn in unsere Zeit transferiert und dennoch die moralische Beurteilung fast noch schwerer macht. Die Inszenierung konzentriert sich ganz auf das gesprochene Wort. Sie kommt ganz ohne Requisiten auf der Bühne aus, wenn man von zwei Stühlen und einer Flasche Rotwein absieht. Sie bewegt sich geschickt an der Grenze zwischen intellektueller Auseinandersetzung und Spannung, zwischen Monolog und Dialog, dem eigenen konstruktiven Narrativ mit entsprechender Rechtfertigungsstrategien und der Gegenüberstellung zu den vermeintlichen allgemeingültigen Regeln der Justiz.
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Interlude, Brotfabrik
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Regisseurin Lisa Reinhardt, die auch den Text geschrieben hat, ist ein schnelles, lebensnahes Stück gelungen, das sie zusammen mit ihrem Team mit wenigen Mitteln gekonnt umgesetzt hat. Ihr Text spießt liebevoll Gedanken und Dialoge auf, die bekannt vorkommen und dennoch keinem Klischee entsprechen. Besonders Mona Schäfer als Mel sticht durch ihre sprechende Mimik heraus, die auch viel ausdrückt, wenn sie keinen Text hat. Sie ist zu recht das Zentrum des Stückes. Die drei anderen Darsteller:innen (Sophie Witt, Helena Houssay, Leander Rennecke) dienen ihr als jeweiliges Kurzzeit-Gegenüber oder ihre Stimmen im Kopf, die ihr bei ihrer in Dauerschleife befindlichen Selbst-Hinterfragung die Stichwörter zuflüstern.
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Fools in love, Monbijou-Theater
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Diese Shakespeare Revue, in der immer mal wieder für einen Song zum Mikro gegriffen wird, ist ein Riesenspaß. Das liegt nicht nur an den netten Einfällen sondern vor allen Dingen an den drei Schauspieler:innen, die so sympathisch mit dem Publikum spielen, dass man ihnen keinen Gag übel nehmen kann und auf die Stringenz der Grundgeschichte gerne verzichtet. Einzig das überraschende und gefühlt allzu frühe Ende gießt etwas Wasser in den Wein des Vergnügens. (Foto: Joachim Gern)
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Romantische Erkundungen, Thalia
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Auf der scheinbaren Chaosbühne arrangiert Regisseur Till Dogan Ertener mit leichter Hand zwischen Dialeinwänden, Klavier und Plastikfolien die verlorenen Seelen dieses Stückes. Toll wenn sein Ensemble die so eindrücklich spielen kann wie Sophia Burtscher, die ihrer Katharina so viele Ebenen zu geben vermochte, dass man ihre Abgründe in jedem Moment spürte, auch wenn sie sie nicht in Worte fasste. Ebenso brillierte sie als verruchte, verrauchte und großspurige Frau des Nachbarhauses. Ertener erschuf so innerhalb von einer kurzen Stunde einen Stimmungsraum, der Lust auf mehr machte.
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Faust, Theater Altes Heizkraftwerk
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In der großen leeren Fabrikhalle mit den hohen Decken und den freien Räumen kann sich die fantasievolle und eigenwillige Inszenierung von Regisseur und Intendant Thorsten Diehl perfekt entfalten. Hier hat er genügend Platz für eine Bergwanderung auf einer Landschaft auf Pappkartons, für ein Kasperltheater und sogar eine Showeinlage auf der Galerie....Spätestens mit dieser Inszenierung hat Diehl sein nicht mehr ganz so neues und dennoch immer noch zu entdeckendes Theater im Alten Heizkraftwerk zu einer Adresse werden lassen, die man als Theater-Interessierte auf dem Schirm haben sollte.
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Ciboulette, Opera Stabile
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Hier geschieht eher zu viel als zu wenig. All die kleinen Subgeschichten, die Todtner mit seinem spielfreudigen Ensemble unterhalb der Hauptstory auf der kleinen Bühne abspielen lässt, erfordern den Mut zur Lücke, man wird sie nicht alle mitbekommen. Das liegt nicht nur daran, dass so viel gleichzeitig geschieht, sondern auch daran, dass die Puzzleteile des Bühnenbildes ständig neu arrangiert werden. Es ist schon faszinierend zu beobachten, wie die gewichtigen rosafarbenen Holzteile zu immer neuen Arrangements zusammengesteckt werden können, doch zieht auch die Aufmerksamkeit stark an sich. Da drohte in dieser ideenreichen Inszenierung die Musik fast zur Nebensache zu werden, bei all der Selbstinszenierung der Personen, ihrer Kostümierung und der Choreographie der beweglichen Bühnenteile. Dennoch eine gelungene Neuinterpretation als bonbonbuntes Drama, die auf keinen Fall eines war: langweilig.
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