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Endsieg, Schauspielhaus
Steife Brise vs. Poetry Slam, Centralkomitee
Kleiner Mann, was nun?, Ohnsorg
St Pauli Theater meets Elphilharmonie 2025
Der Zusammenstoß, Malersaal
Dat Frollein Wunder, Ohnsorg
Die Maschine, DSH
Candlelight Concert: Hans Zimmer, MARKK
Schachnovelle, Altonaer Theater
Correctiv, Kampnagel
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Zuletzt gesehen...
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Endsieg, Schauspielhaus
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Es ist ein für Jelinek ungewöhnlicher Abend geworden: erstens nur 90 Minuten kurz, zweitens auffallend wenig von ihren sonst üblichen Sprachspielen durchzogen und drittens mehr satirisch beschreibend als aufrüttelnd. Falk Richter folgt der Autorin, indem er das Motiv der religiösen Überhöhung bildlich und choreographisch zum zentralen Mittel seiner Inszenierung macht. So wird dieses zur Klammer für den eher kaleidoskopartigen, essayistischen Text, der die Wahl dieses Möchtegern-Gottes mit teuflischen An- und Absichten aus immer neuen Perspektiven in den Blick zu nehmen versucht. So brandaktuell kann Theater manchmal sein. (Foto: Thomas Aurin)
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Kleiner Mann, was nun?, Ohnsorg
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Anrührend wird in Falladas Roman "Kleiner Mann was nun?" die Ohnmacht der kleinen Leute geschildert. Armut macht krank, grenzt aus und erweckt Scham. Wird sich ihr Kämpfen lohnen? Auch wenn die Beiden stets versuchen, den Kopf oben zu behalten und nicht den Mut zu verlieren, so geht ihnen im Verlaufe ihrer Abwärtsbahn langsam die Puste aus. Doch die Liebe der Pinnebergs überwindet alles. Trotz der Depression, die auch Pinneberg aufgrund seiner Arbeitslosigkeit erfasst hat, findet er in seiner Frau den Halt, der ihn vor dem Absturz zu retten vermag. So lässt jedenfalls das letzte Bild hoffen. Während Lämmchen unter dem Türrahmen im Hellen steht und verzweifelt in der kalten und düsteren Laubenkolonie nach ihrem Mann Ausschau hält, liegt der zusammengekauert im Dunklen über ihr. Doch irgendwann reicht er seine Hand hinunter, sie streckt ihre nach oben und sie knüpfen wieder ihr Band der Gemeinsamkeit. Doch man weiß als Zuschauer natürlich, was den Beiden noch alles bevorsteht. So berührend, interessant und immer wieder aktuell kann ein über hundert Jahre alter Stoff auch heute noch sein. (Foto: Sinje Hasheider)
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Steife Brise vs. Poetry Slam, Centralkomitee
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Scheinbar zwei höchst unterschiedliche Disziplinen stehen hier heute Abend gemeinsam auf der Bühne und treten gegeneinander an. Dabei haben sie erst einmal wenig gemeinsam, wie auch der Moderator Sascha Theo Kühl zugeben muss: Auf der einen Seite stehen die Impro-Schauspielerinnen Tjorven und Verena vom Ensemble der Steifen Brise und auf der anderen die Poetryslammer Karoline und Hannes. Letztere bereiten ihre Texte sorgsam vor und feilen so lange an ihnen, bis sie genau die richtigen Worte gefunden haben, die sich meist auch noch reinem. Und die anderen leben ganz im Moment, vertrauen auf ihre Einfallskraft und Spontaneität, um sich witzige Szenen zu Schlagwörtern aus dem Publikum einfallen zu lassen. Damit man auch zwischen diesen zwei Disziplinen einen Wettstreit mit Publikumsvotum nach jeder Runde inszenieren kann, hat sich Theo fünf Runden mit Aufgaben für die Vier ausgedacht, die heute hier im Centralkomitee zur Freude des voll gefüllten Saales am Steindamm erfüllt werden müssen.
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St Pauli Theater meets Elphilharmonie 2025
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Der „kleine Kutter St. Pauli Theater“, wie Intendant Ulrich Waller es zu Beginn ausdrückte, hat es wieder einmal bis in die Premiumlage an der Elbe geschafft: Das St. Pauli Theater war zu seiner Neujahrsgala bereits zum sechsten Mal in die Elbphilharmonie geschippert und hatte so viele Gäste angelockt, dass die Ränge bis hoch unters Dach gefüllt waren. Moderatorin Katie Freudenschuss führte so galant und schlagfertig wie gewohnt durch den Abend und versprach gleich zu Beginn für die nächsten „sechs bis sieben Stunden“ eine Aneinanderreihung von Höhepunkten. (Copyright: Stephan Wallocha)
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Der Zusammenstoß, Malersaal
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Nun kommt es: das Ende der Erde! Mitten auf dem Potsdamer Platz soll der grüne Globus, den der Astronom entdeckt hat, mit der Erde zusammenstoßen. Schon sind alle in heller Aufregung. Dass der Wissenschaftler immer wieder betont, dass er sich auch verrechnet haben könnte, nimmt schon keiner mehr zur Kenntnis. Das Gerücht rast in Windeseile durch die Stadt.....Das ist nicht nur hintersinnig sondern es macht vor allen Dingen Spaß, dem ernsten Unsinn auf der Bühne zuzusehen. Aktuell ist dieses Stück außerdem: In unserer noch aufgeheizteren und schnelleren Medienwelt verselbständigen sich Gerüchte oder Fake News noch wesentlich rasanter und zunehmend sinnentleerter. (Foto: Maris Eufinger)
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Dat Frollein Wunder, Ohnsorg
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Denn davon lebt der Abend auch: Allesamt sind nicht nur schauspielerische sondern auch musikalische Talente. Auch wenn die Frauenband im Stück beim „Anglo-German-Swing-Festivals“ nicht über den Vorentscheid hinauskam, gewann sie dennoch den Herzenspreis des Publikums. Sehr verdient, kann man nur sagen. So waren am Schluss, nachdem sich trotz der Widrigkeiten Liebespaare gefunden hatten, etliche Zugaben fällig, bevor das Publikum sie im Ohnsorg Theater entließ.(Oliver Fantitsch)
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Die Maschine, DSH
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Was bleibt also übrig, wenn man Datensätze von lyrischem Material durch die Maschinen jagt? Im Schauspielhaus unter der Regie von Anita Vulesica und mit dem Spielenthusiasmus des exzellenten Ensembles vor allen Dingen sehr viel Spaß. Und nebenbei die Erkenntnis, dass nur der Mensch aus Sprache einen Sinn zu ziehen weiß. Ansonsten ist am Schluss nur vielsprachige Leere, die das Ensemble minutenlang ohne Sinn und Verstand ausspuckt, während der Lochkartendrucker endlose Papiere ausdruckt.(Foto: Eike Walkenhorst)
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Der Nussknacker und mehr, Kulturkirche Altona
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Tausende Kerzen erleuchten die Kulturkirche Altona. Im kompletten Kircheraum sind die flackernden Kerzen verteilt, auf den Bänken, auf den Vorsprüngen der Säulen, auf den Emporen und auf der Bühne im ehemaligen Altarraum. Scheinwerfer sind tabu, wenn das Konzert beginnt. Nachdem das Donne Streichquartett seine Plätze eingenommen hat, gehen alle Lampen in der Kirche aus und die Streichmusiker:innen sind nur noch von dem sie umgebenden Kerzenlicht erleuchtet. Das ergibt die einzigartige Atmosphäre dieses Konzertes zwischen den Feiertagen.
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Jekyll und Hyde, Imperial Theater
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Wieder einmal hat es das Imperial Theater verstanden, einen Krimiklassiker wunderbar genau und detailreich auf die Bühne zu bringen. Mit der Bühnenausstattung, für die der Regisseur Frank Thannhäuser auch verantwortlich ist, hat er zudem ein Wunderwerk der schnellen und überraschenden Verwandlung erschaffen. Mit wenigen Handgriffen erscheinen die verschiedenen Salons, Straßenzüge und Hinterhöfe auf der Bühne. Mal werden zwei Straßenlaternen ausgeklappt, mal ein Vorhang vorgezogen, mal durch die Drehung eines Bühnenelements eine bisher unsichtbare Tür kreiert. Auch die Licht- und Musikregie fügt sich hier passgenau in das Gesamtarrangement ein: Grünes Licht kündigt die Verwandlung in Hyde an, warmes rotes Licht dagegen die Rückkehr von Jekyll. Wenn es gruselig oder dramatisch wird, bereitet die Musik geschickt darauf vor. So gibt es hier zur Spannung bis zur letzten Minute auch noch ein paar Fragen zum Weiterdenken gratis obendrauf: Wie weit kann und sollte der Erkenntnisdrang des Menschen gehen? Wie weit kann der Mensch seine eigenen Erfindungen kontrollieren? Existiert eine klare Trennung von Gut und Böse überhaupt? Insgesamt ein sehr gelungener und lohnender Abend im Imperial Theater.
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