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Abbildung: How Goes The World, Thalia - Foto: Michiel-Devijver
Die Bühne ein Sammelsurium an Kulissenwänden und Versatzstücken aus dem Möbelfundus. Inklusive zwei Türen, einem alten Telefon auf einem Tisch und einem Klavier am Rande. Vier Menschen kommen nach und nach gelangweilt herein. Doch schon bald werden sie von den Geräuschen auf Trab gehalten. Immer wieder klingelt das Telefon, klopft es an der einen Tür oder bimmelt die andere Türglocke. Nie ist jemand dran oder kommt herein, dennoch lassen sie sich von den Geräuschen durch die Gegend jagen. Zusätzlich will auch noch das Klavier bedient werden, denn beständig tröpfelt die Musik aus den Tasten herein und ruft die Spieler:innen zur Pflicht. Bald mischen sich andere Geräusche darunter. Pistolen werden gezogen und sich gegenseitig damit niedergestreckt. Doch alles nur Schein. Alle stehen schnell wieder auf und das Spiel geht in Endlosschleife von vorne los.
Die Geister der früheren Theateraufführungen haben sich in den Kulissen versteckt und kommen jetzt wieder hervor, um mit den Schauspieler:innen ihrerseits zu spielen. Wie die Wiedergänger früherer konventioneller Theaterstücke, die mit Türengeklapper, Auf- und Abtritten, dramatischen Wendungen und darauffolgenden Happy Endings holt Tim Etchells, einer der Mitbegründer von Forced Entertainment, die schlafenden Unholde des Theaters wieder aus dem Fundus hervor und erklärt sie zu den Hauptakteuren. Die vier Performer:innen vom NT Gent werfen sich mit Engagement in die Spielsituation und zaubern mit ihren Verkleidungen aus dem Kostümfundus immer neue Variationen ihrer doch stets gleichen Spielanordnung. Das ist Slapstick, bei dem man nicht weiß, ob er wirklich lustig ist oder sein soll. Mit viel Liebe zum Detail und zur Skurrilität wurde man hier zum gezwungenen Amüsement angehalten. Wer sich dem Inhalt so total verweigert, versucht den Sinn in dem Unsinn zu finden. Ein Stück fast ohne Worte zum Ende der Lessingtage, an dem sich die Geister schieden. Wer sich dieser besonderen Art des Nonsense hingeben mochte, erlebte vergnügliche 70 Minuten, die anderen ließen sich den Sinn dahinter dann eher im nachfolgenden Gespräch mit dem Künstlerteam erklären
Birgit Schmalmack vom 4.2.25.
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