The Sleep
Bilderflut
Ein Mann macht sich auf den Nordpol zu erkunden. Nichts kann ihn aufhalten. Kein Sturm, kein Schnee, kein Eisberg, kein Eisbär. Auch nach dem Tod seiner Kameraden an Bord kämpft er weiter. Als er von seiner Expedition zurückkehrt gibt es die Welt, die er verlassen hatte, nicht mehr: Alle Menschen sind ausgestorben. Er vollendet das Zerstörungswerk und sprengt die restliche Zivilisation in die Luft.
Bei der New Yorker BIG ART Group wird die Geschichte The Purple Cloud von M.P. Shiel zu einem Bilder- und Musikspektakel. Dazu verwendet die Gruppe einen innovativen Mix aus alten und neuen Bild-, Musik- und Darstellungstechniken. Ein Sänger singt live zu den Bildern. Ein Musiker lässt Klangwelten am PC entstehen. Ein Schauspieler mimt in Stummfilmart den einsamen Polarforscher. Ein Sprecher liest dazu Passagen aus dem Roman. Ein Techniker erzeugt mit Hilfe eines bewegten Dioramas passende Bilder zur Geschichte. Die Bühne ist von zwei Leinwänden abgeschlossen, auf die die Bilder projiziert. Einmal die Aufnahmen der Webcam, die den Schauspieler und den Sänger ganz nah an die Zuschauer heranbringen, und einmal die Bilder des Dioramas. Aufwändig und genau choreographiert ist die Arbeit der BIG ART GROUP. Die Art der Bühnengestaltung beeindruckte. Gegen die Bilderflut fiel der Inhalt etwas ab. Der Mann wirkte weniger als von Existenz- und Sinnfragen gebeutelter Existenzialist sondern eher wie ein lonesome cowboy in einem alten Western.
Birgit Schmalmack vom 18.8.10
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