Judy Garland
www.hamburgtheater.de
Ich bin nicht tragisch, ich bin unverwüstlich
Schon mit zwei Jahren stand sie auf der Bühne. Von ihrer geschäftsbewussten Mutter zusammen mit ihren beiden Schwestern zu den „Gum-Sisters“ vermarktet tingelt sie durch die USA. Doch bald steht sie alleine auf die Bühne: Als Judy Garland wird sie 12 jährig von MGM unter Vertrag genommen und wird mit „Over the rainbow“ weltberühmt. Der Zauberer von Oz ist dann auch der Film, den die kleine Birgit Lünsmann an einem Weihnachtsfeiertag so begeisterte, dass sie fast achtzig Jahre später die Geschichte dieser Frau auf der Bühne des Sprechwerkes erzählt. So schlüpft so lebensecht in die Rolle der Garland, dass sie sich manchmal selbst an ihre eigentliche Identität erinnern muss.
Sie erzählt anhand Judys Songs von ihrer Kinderkarriere, die sie schon früh zum Objekt der Begierde zahlreicher Männer werden lässt. Sie berichtet vom Scheitern ihrer fünf Ehen und von ihrer vergeblichen Suche nach wahrhaftiger Liebe. Sie erzählt von ihrer Beziehung zu ihrer Tochter Liza, die nicht frei von Eifersucht auf die mögliche Karriere der Jüngeren war. Sie berichtet von den damals üblichen Dopingmethoden der Stars, die einer heutigen Tour de France zur Ehre gereichen würde. Und sie erzählt von den zahlreichen Selbstmordversuchen, deren letzter ihrem Leben schon mit 46 ein Ende setzte.
Lünsmann tanzt, steppt und swingt und singt sich gekonnt durch das ereignisreiche Leben der Judy und beleuchtet dabei den Entstehungsprozess einer Ikone der Hollywood-Ära. Das macht sie unterstützt von dem Pianisten Wolf Kauder mit so viel Charme und Selbstironie, dass das Publikum am Schluss der unterhaltsamen und erkenntnisreichen Show jubelnd applaudierte und sie erst nach mehren Zugaben entließ.
Birgit Schmalmack vom 18.5.10
Sie sind hier:
Archiv