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Eifersucht
Starke Gefühle

Drei Frauen (55, 35, 25) wohnen untereinander in einem anonymen, großen Mietshaus, ohne dass sie bisher von dieser Tatsache Kenntnis genommen haben. Das ändert sich jedoch als die 35-Jährige (Sandra Hengster), der 55-Jährigen (Iris Bettina Kaiser) per Fax mitteilt, dass deren Ehemann sich in sie verliebt habe und seine langjährige Ehefrau verlassen werde. Die Ältere kommt nun in den Genuss neben der Sehnsucht, dem Liebesglück auch das starke Gefühl der Eifersucht kosten zu dürfen. Doch der Triumph der Jüngeren währt nicht lange: Schon bald kann die verlassene Ehefrau der Geliebten mitteilen, dass der von beiden begehrte Lazlo dem Gesetz der Natur gefolgt sei und nun sich nun mit einer Zwanzigjährigen (Caroline Grüter) vergnüge. Jetzt finde sein Liebesleben auf einer weiteren Etage des Hochhauses statt. Per Fax nimmt man Kontakt zu ihr auf. Die Jüngste, eine praktizierende Buddhistin, wähnt sich frei vom Besitzdenken der beiden Älteren. Werde sie das Schicksal der beiden Vorgängerinnen ereilen, werde sie es gelassen wie das vorherige Glück hinnehmen können. Diese Hoffnung soll sich allerdings als trügerisch erweisen.
Das klug provozierende Stück von Esther Vilar für drei Frauen und Faxmaschinen ist eine wunderbare Vorlage für eine Bühnenumsetzung. Regisseurin Konstanze Ullmer kann sich weitgehend auf den geschliffenen Text verlassen. Ihre drei Darstellerinnen sind geschickt besetzt, vertreten sie doch mit ihren drei unterschiedlichen Persönlichkeiten die drei Charaktere der Frauen. Während die Älteste ihren letztendlichen Sieg bei ihrem süffisanten Klavierspiel auskostet oder sich genüsslich auf ihrem liebesroten Gymnastikball räkelt, blitzt ihre späte Freude aus jede Geste und Mine. Ist sie doch auch noch um eine wichtige Erkenntnis reicher: Keine Liebe zu einem einzelnen Mann kann so aufregend sein wie die Eifersucht auf eine Konkurrentin.
Birgit Schmalmack vom 2.1.07