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"Eierstocklotterie reloaded" |
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"Willkommen" prangt über der Eingangstür, doch diese ist noch mit Plastikfolie verklebt. Hier soll das neue Projekt umgesetzt werden, wie die von der Decke herabtrudelnde Spinne (Simon Brusis) verrät. Hier soll dem Glück und der Gerechtigkeit auf die Sprünge geholfen werden, hier soll die "Eierstocklotterie reloaded" durchgeführt werden. Ausgerechnet hier im Jobcenter, das ja keineswegs für seine Effektivität bekannt ist. Doch dafür kennen die beiden Beamten (Jan-Peter Kampwirth und Daniel Hoevels) in ihren schreiend bunten Klamotten, die nach gewollt, aber nicht gekonnt guter Miene zum bösen Spiel aussehen, die eine Seite ihrer Klientel genau. Die "Opferwürste", wie sie sie stets nennen, warten schon in hautfarbener Einheitskleidung hinter dem Absperrband auf billigen Monoblocs. Wie im Übrigen auch die erste Reihe. Denn auch das Publikum könnte bald in einem der Wartesäle Platz nehmen müssen. Denn das Projekt geht folgendermaßen: Jedes Erbe wird vom Staat eingezogen und per Lotterielos an jemand Neues vergeben. So sitzen in Wartesaal B nun die Vermögenden, die ihr Erbe abgeben müssen, und in Wartesaal A diejenigen, die sich ein Los abholen wollen. Der fiese Good-Guy-Chef lässt dabei alle unangenehmen Entscheidungen von seinem Kollegen, dem unbestechlichen Fahrgut fällen. Um ihm klar zu machen, wer hier das Sagen hat, kickt er ihm immer wieder den Sitzball unterm Hintern weg oder rechnet ihm bis auf die Nachkommastelle ihren Gehaltsunterschied vor. Vor dem Schreibtisch des Lostrommel bewachenden Beamten treffen sich stellvertretend zwei ihrer Vertreterinnen: die gerade Pleite gegangene Start-Up-Unternehmerin Silke (Angelika Richter) und die erfolglose Kitschroman-Autorin und HARTZ-IV Empfängerin Maude (Eva Maria Nikolaus). Beide entsprechen nur in Teilen den entsprechenden Klischees. Silke gefällt sich zwar in der Rolle der vermögenden Sparfüchsin. Doch durch ihre momentane Pleite braucht sie dringend das Geld aus dem Erbe, um weitermachen zu können. Maude dagegen ist die rebellische Hilfeempfängerin, die das System von innen her zu sprengen versucht. Sie verfügt über Sprachkenntnisse, die bisher in keiner Bewerbung nachgefragt wurden. Sie spricht fließend Amtsdeutsch. Vor dem leer gelaufenen Wartekartenautomaten hatten die Beiden sich kennen gelernt und angefreundet. Zusammen bieten sie nun dem bürokratischen System die Stirn, zur Not auch mit weniger legalen Mitteln. Die Autorin Nora Abdel-Maksoud hat wieder einmal ein rasantes und bitter komisches Stück vorgelegt. Nach ihrer eigenen Inszenierung in München hat es nun Heike M Goetze in Hamburg auf die Bühne gebracht. Zwischen Riesenbananen mit auf ihnen turnender Spinne auf der linken Seite und einem Chor aus "Opferwürsten" auf Monoblocs auf der rechten Seite geben sie alle dem Affen bzw. hier der Spinne Zucker. Denn es geht schließlich um Geld. Abdel-Maksoud spießt in ihren messerscharfen Dialogen die Vorurteile über die jeweils andere Seite gekonnt auf. So hat sie ein ernstes Thema in herrlich überdrehter und vor Witz sprühender Form zum Thema gemacht. Goetze lässt sich von ihrem Text zu immer neuen Einfällen verführen. Das ist anregendes und Spaß machendes Theater mit gleichzeitig unterhaltendem und politischem Anspruch. Nicht unbedingt der Standard auf deutschen Bühnen. Also unbedingt anschauen. Birgit Schmalmack vom 1.2.23
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Jeeps, DSH Thomas Aurin
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Caesar, Schauspielhaus Der lange Schlaf, Schauspielhaus
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