Faust - Schönheit, Liebe, Arbeit
Viel ist nicht übrig geblieben vom Schloss im Monbijoupark. Einzig der Kronleuchter hängt noch von der Himmelsdecke, nur von einem fast unsichtbaren Faden gehalten. Doch die Hofgeister, die hier 200 Jahre - von dem Weinvorräten im Weinkeller konserviert - überdauert haben, kann das nichts anhaben: Sie spielen weiter! (Foto: Saveljeva)
GHOSTS OF MEANING, silent green
Ltaief zeigt in seiner kleinen Performance im Rahmen des Wish You Were Here - AFAC Festivals im Silent Green Kulturquartier im Wedding, die schon im Juni 2019 im HAU zu sehen war, die queere Kunst bestens dazu geeignet ist, Bestehendes in Frage zu stellen. Gerade in dem Themenzusammenhang der Konstruktion von Identitäten kann sie so den Blick weiten auf Klischees, die leichtfertig zugeordnet werden.
El Cuerpo Vacío, Radialsystem
So endet dieser mitreißende, politische Tanzabend mit einem Hoffnungsschimmer. Auch in repressiven Zeiten ist Kommunikation statt Fremdsteuerung möglich. Ein beeindruckendes Gastspiel im Rahmen des Festival Plataforma.
"The Reversed Alchemist" + "(in)Visible", Uferstud
Curtis gelang hier mit seinen sehr präsenten Performern eine Arbeit, die geschickt mit den Erwartungen der Zuschauer spielte, sie zunächst mit fast banalen Situationen köderte und in Sicherheit wiegte, um sie dann zu überrumpeln und sie dann mit neuen Erfahrungen zu konfrontieren - ganz so, wie es Menschen, die nicht über alle Sinne verfügen, ständig geschieht.
Drachenherz , Neuköllner Oper
Autor und Regisseur Peter Lund hat in seiner Sommerproduktion mit den Studenten des dritten Jahrgangs der HfbK eine Neuinterpretation der Siegfriedsage gewagt. Die gelungene Inszenierung lebt von der genauen psychologischen Analyse jugendlicher Gruppenstrukturen, dem überbordenden Temperament der Mitwirkenden, den mitreißenden Choreographien, den echt wirkenden Kampfszenen, der genauen Körperarbeit und der überzeugenden schauspielerischen und sängerischen Leistung.
Deep Web, Kraftwerk
Dennoch ist den beiden Künstlern ein auf das Kraftwerk maßgeschneidertes Gesamtkunstwerk gelungen, das für etliche wunderschöne Bilder im Kopf sorgt.
Menstrual Metal , Uferstudios
In „Menstrual Metal“ greift Choreographin und Performerin Jule Flierl zusammen mit Luise Meier die Formen von Black Metal auf und kombiniert sie mit den des Bewegungschores und des Sprechtanzes. Black Metal ist verbunden mit Männlichkeit, mit rassischer Reinheit, mit Konformität. Fierl deutet die äußeren Attribute der Kleidung und der Musik auf eine queere transformatorische Lesart um.
Nach dem Kuss, Globe Berlin
Das tolle Ensemble unter der Regie Anselm Lipgens arbeitet sowohl die drastischen Ausbrüche wie zarten Untertöne wunderbar heraus. Das ist ein Abend, bei dem es sich auf jeden Fall lohnt, hinzugehen und bis zum Ende zu bleiben. Keine seichte Unterhaltungskost sondern ein Theaterabend mit Tiefgang, bei dem das Lachen eher im Halse stecken bleibt!
Totentänze, Radialsystem
Zwischenzeitlich hat der Tänzer Ruben Reiniers auf der schwarzen Rückwand mit weißes Kreide eine Lebenslinie aufgemalt. Während das Ensemble das Eingangslied "Legt euch ruhig nieder" anstimmt, markiert er in seiner Linie die Mitte mit einem dicken Querbalken. Dass die Produktion "Niemand stirbt in der Mitte seines Lebens" hieß, demonstriert genau die hintersinnige Humor, den diesen Abend auszeichnet.
Perpetuum, Anu Theater
Wenn Energie ohne Beschränkung zur Verfügung stünde, wie würde sich die Welt und unser Leben dann verändern? Diese höchst aktuelle Frage stellt sich das Anu Theater in seiner neuesten Produktion.