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Zur Kritik von |
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Küss langsam |
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Lustvoller Geschlechterstreit
Aus der romantischen Aktionkomödie wird nichts. Die erste Folge wurde abgedreht, aber nie im Fernsehen gezeigt. Auch die Beziehung, die aus dieser beruflichen Arbeit entstand, steht nach drei Jahren Ehe vor dem Amtsgericht und will die Scheidung beantragen. Um die Wartezeit zu verkürzen, spielen Ehnert und Ehnert ihre unrühmliche Beziehungsgeschichte noch einmal durch. Die „zickige“ Emanze streitet sich nach Herzenslust mit dem „allzeit bereiten Deckhengst“. Vor dem Hintergrund ihrer klischierten Fernsehrollenbilder beleuchten sie ihre eigenen projizierten und erlebten Geschlechterrollen. Nur im Weglaufen sind sie wirklich gut. Sowohl in der Krimifolge vor den schussbereiten Verfolgern wie im tatsächlichen Leben vor ihrer Beziehung. Nach der Pause spinnen die Beiden den Stoff für neue Folgen weiter. Der tuffe Bulle und die smarte Journalistin finden die imaginierte Akte XXvs.XY21. In ihr sind die neusten hochbegehrten Forschungsergebnisse über das sensible Geschlechterverhältnis enthalten. Mit ihr ließen sich die Schlangen vor „Mac Devorce“ eventuell erheblich verkürzen. Die gegenseitig vorgetragenen Fakten aus der Akte, die den Chromosomenkrieg erklären können, sorgen für viel, heiß diskutierten Gesprächsstoff über Sex, Orgasmus, Karriere, Frauenquote, Haushaltsfragen, Einparken, Zwischentöne, Denk- und Sprechprozesse. Immer neue Klischees werden angesprochen und in Streitgesprächen hinterfragt. Der Schlagabtausch zwischen Ehnert und Ehnert wird immer gewitzter und spannender, je länger der Abend im Schmidt Theater dauert. Vielleicht sind Ehepaare doch nur wie ineinander verbissene Pitbulls, wie Michael vermutet? Oder doch eher wie Panflötenperuaner, wie Jennifer vorschlägt? Diese lebenden, bunten Abziehbilder, die in den Fußgängerzonen sanfte Musik intonieren, haben unser Bild von Südamerikanern nachhaltig geprägt. Vielleicht sind auch Frauen und Männer nur solch skurril gewordene Folklore, sind einfach nur Kopien von Kopien von Kopien? Mit diesem versöhnlichen Ende kommt es doch noch zum titelgebenden Kuss und das Publikum darf hoffen, dass die Akte Ehnert vs. Ehnert nicht vor dem Scheidungsrichter verhandelt werden muss. Nach der Pause dreht „Küss langsam“ erst richtig auf. Erst die mit vielen Fakten aus Studien und Berichten angereicherte Akte liefert im zweiten interessanteren Zündstoff für die beiden streitbaren Geister. Selten hat man einem Paar so gerne beim Streiten zugehört. Denn hier werden die Klischees nicht einfach wiederholt sondern lustvoll und intelligent hinterfragt. Während bei Michael Ehnert als kabarettistischem Profi gleich von Anfang an jeder Ton und jede Mimik sitzt, schient sich Jennifer auch erst im zweiten Teil wohler zu fühlen und ganz auf ihrem Niveau angekommen. Birgit Schmalmack vom 25.6.12
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"Küss langsam" im Schmidt Theater by Andi Hermanns
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Tod eines Handlungsreisenden Mann o Mann
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