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Zur Kritik von |
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Tod eines Handlungsreisenden |
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Selbstmarketing ist alles
Beliebt sein, das ist das Lebensmotto des Handelsvertreters Willy Loman. Nun ist er in die Jahre gekommen und hat zunehmend Zweifel an seinem Lebensrezept entwickelt. Seine eigene Beliebtheitskurve ist steil nach unten gegangen und seine erwachsenen Söhne haben seine hochtrabenden Hoffnungen nicht erfüllt. Sein Liebling Biff verdingt sich seit 10 Jahre als Farmarbeiter. Sein zweiter Sohn Happy hat sich mit einem durchschnittlichen Angestelltenposten arrangiert. Hat er seinen Söhnen die falsche Erziehung mitgegeben? Willys treusorgende Ehefrau beobachtet mit Sorge, wie ihr geliebter Mann seinen Lebensmut zunehmend verliert. Nun ist Biff zurückgekommen und die Hoffnungen auf einen späten aber einschlagenden Durchbruch der Lomans keimen auf. Bis Biff sich dazu durchringt, seinem Vater die letzten Illusionen zu nehmen, lässt er sich noch einmal einspannen in den familiären amerikanischen Traum. In der Inszenierung von Wilfried Minks am St. Pauli-Theaters ist Biff der einzige, der eine Entwicklung durchmacht. Alle andere halten stur am ihren Idealisierungen fest. Willy sogar bis zum bitteren Ende, das ihm nur einen Ausweg lässt. Selbst auf Aktualisierungen verzichtet Minks. So wird Arthur Millers Stück auf der karg ausgestatteten Bühne texttreu und in den amerikanischen 50ziger Jahren gespielt. Auch das Spiel Burghard Klaußners bleibt vorhersehbar, er changiert versiert zwischen Machotum und Versagensängsten, Angeberei und Verzagtheit, Selbstherrlichkeit und Selbsthass. Neben ihm zeigt Christian Sengewald als Biff eine Fähigkeit zur Selbstreflektion, die allen anderen fehlt. Sein klarer Blick für die Fakten ist schonungslos und kann von seinem sturen Vater nur als Trotzreaktion verstanden werden. Minks Sichtweise bietet wenig Überraschung. Ein Regietheateransatz ist ihm fremd. Das ist aber für einen so häufig gespielten Klassiker zu wenig. Birgit Schmalmack vom 13.3.12
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