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Mein bitteres Land, St. Pauli Theater |
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Wo ist Heimat?
Erst auf der Beerdigung des Vaters erfahren die zwei Frauen, dass sie Schwestern sind. Eine lebt in Deutschland, eine in Italien. Der Vater hatte zwei Familien, verließ aber beide schon nach wenigen Jahren und pendelte seitdem zwischen den Ländern. In Deutschland nannte man ihn den Spaghettifresser, in Italien den Tedesco. In jedem der Ländern hatte er Sehnsucht nach dem jeweils anderen. Richtig zu Hause konnte er sich seit seiner Zeit als einer der frühen italienischen Gastarbeiter bei Volkswagen nicht mehr fühlen. Die beiden Frauen sind typische Vertreterinnen ihrer Heimatländer. Die eine hat nur einen Hund, die andere ist Mitglied einer großen Familie. Die eine isst keine Pizza, Pasta und Eis und die andere liebt das gemeinsame italienische Mahl mit der ganzen großen Familia. Die eine ist zurückhaltend, die andere will die Schwester gleich in die Arme schließen. Die eine schreckt vor der Vielzahl der Familienmitglieder zurück, die andere lädt sofort zu einem Besuch zur italienischen Großfamilie ein. Dokumentaraufnehmen in schwarz-weiß sind zwischen die Spielszenen, in denen die beiden Schauspielerinnen auf Deutsch und auf Italienisch alle anfallenden Rollen übernehmen, gestreut. Sie erlauben einen Rückblick in die Geschichte der Gastarbeiter, die Deutschland brauchte um seine Maschinen am Laufen zu halten. Ein paar Seitenhiebe zu heutigen Entwicklungen fließen mit ein. Matteo Marsan, Dania Hohmann und Ulrich Waller haben das kleine, aber feine Stück zusammen mit den Ruhrfestspielen konzipiert und zeigen es nun für wenige Tage auch im St. Pauli-Theater. Das Premierenpublikum zeigte sich angetan von den sympathischen Spiel der beiden Schauspielerinnen Adriana Altaras und Daniela Morozzi, die dem Stück mit spielerischer Leichtigkeit Leben einhauchten. Birgit Schmalmack vom 8.2.17
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Mein bitteres Land by Reiner Kruse
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Zur Kritik von |
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Hinter der Fassade, St. Pauli 4000 Tage, St. Pauli Theater
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