Halpern & Johnson, EDT



Das Leben messen

Ein ganzes Leben flattert plötzlich dahin wie die Worte auf dem transparenten Bühnenvorhang: „Nie gewesen, der du sein wolltest, der du dachtest, dass du wärst.“ Bis zum Tode seiner Frau glaubte Mister Halpern fest an seine Sicht auf sein Leben. Über 50 Jahre hatte er mit seiner Frau Flo verbracht und glaubte sie zu kennen. Doch bei ihrer Beerdigung konfrontiert ihn Dennis Johnson mit seiner Wahrheit: Noch länger als ihre Ehe dauerte sein Verhältnis mit „Florence“, wie er sie stets nannte. Nur langsam lassen sich die beiden alten Männer auf ein Gespräch über die Liebe, Verletzung, Enttäuschung und vermeintliche Wahrheiten ein. Denn nicht nur Johnson hat Enthüllungen für Halpern bereit, sondern dieser kann sich im Verlaufe des Gespräches revanchieren.
Das Konversationsstück von Lionel Goldstein hält manche Lebensweisheit und sogar ein Happy-End bereit: Echte Freundschaft scheut eben keine Wahrheit. Oder wie Cees Noteboom in seinem Gedicht auf dem Bühnenvorhang es ausdrückt: Endlich haben sie erkannt, „daß nächstliegende Worte die innigsten sind.“
Eine solide Arbeit von Regisseur Gerd Heinz mit zwei Schauspielern, die perfekt für ihre Rollen passen. Charles Brauer spielt den distinguierten Johnson bis in die das Zupfen an seiner Krawatte und Werner Rehm den burschikosen Halpern bis in das Werfen seines orangenen Cappys.
Birgit Schmalmack vom 1.5.14




Halpern & Johnson by Oliver Fantitsch

Zur Kritik von

godot 
 
 



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The Effect
Ich weiß nicht zu wem ich gehöre