Der Zinker, Imperial Theater
Recht schaffen
Wieder treibt ein Krimineller in London sein Unwesen. Immer wenn Hehlerware zu Billigstpreisen erstanden wird, hat sicher „Der Zinker“ seine Hände mit im Spiel gehabt. Um auch diesem Ganoven endlich das Handwerk zu legen, bekommt Scotland Yard tatkräftige Unterstützung von interessierten Zeitgenossen. Der Reporter Joshua Collie (Patrick Michel) ist auf der Jagd nach einer großen Story und daher interessiert an einer guten Zusammenarbeit mit den Kriminalbeamten. Die Spur führt in die Firma von Frank Sutton (Ulrich Schaller), der nach außen hin gerne den Gutmenschen gibt. Er bietet in seiner Firma auch gescheiterten Existenzen eine Chance. So findet auch der Ex-Häftling John Leslie (Stefan Brentle) hier Asyl. Dass er sich in die Verlobte seines Chefs Beryl (Eva Wagner) verliebt, heizt seine Ermittlungsbemühungen noch an, vermutet er doch hinter der gutmenschelnden Fassade Gefahren für seine Angebetete.
Wieder hat sich das Imperial Theater eines Stoffes von Altmeister Edgar Wallace angenommen. Anstatt der späteren Film- nutzt Regisseur Frank Thannhäuser die Romanvorlage und belässt die Handlung in seiner Original-Entstehungszeit der Zwanziger Jahren. Ausstattung und Kostüme sind eine Freude für alle Interessenten an detailgetreuem Zeitkolorit. Eine Drehung verwandelt die Bühne in Sekundenschnelle von einem Büroraum mit raumhohen Aktenwänden zu einem Salon mit Jugendstildeko oder einer zwielichtigen Straßenecke. Der mit Zeitungstexten gedruckte Bühnenvorhang gibt den richtigen Rahmen für die Erkundungen des ehrgeizigen Reporters.
Dieses einzigartige Krimi-Theater lieferte auch zu dieser Premiere wie gewohnt zuverlässig genau das, was es verspricht: spannende, gut gemachte Unterhaltung.
Birgit Schmalmack vom 25.3.15