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Zur Kritik von |
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Unsere Frauen, Kammerspiele |
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Diese Männer!
In der schicken Designer-Wohnung stehen die Umzugskartons überall herum: Max’ Frau ist ausgezogen. Der Radiologe wohnt nun alleine. Glücklich ist er nicht, aber das Zusammenleben mit der „hyperaktiven Nervensäge“ war ihm auch nicht recht. Sein Freund Paul plädiert dagegen für Langmut mit den Partnerinnen. Er harrt mit derselben Lebensgefährtin trotz Liebesflaute und Dauerschweigen immer noch brav aus. Der Dritte im Bunde, Simon, der zum Pokertreffen verspätet kommt, hat gerade bei einem Streit kurzen Prozess mit seiner Ehefrau gemacht. Er hat sie erwürgt und leblos auf dem Boden ihres Wohnzimmer liegen gelassen. In dieser Konstellation bleiben die Pokerchips ersteinmal unbenutzt liegen. Man braucht die Nacht, um erst zu dritt und dann zu zweit, als der vermeintliche Mörder im Beruhigungsmittel- und Alkoholrausch schnarchend schläft, über Männerfreundschaft und Frauenbeziehungen zu diskutieren. Schließlich muss bis zum nächsten Morgen eine Entscheidung her: Sollen sie ihren Freund decken, sogar vor der Polizei für ihn eine Falschaussage riskieren oder ihn verraten? Während der harmoniebedürftige Paul auf den Erhalt ihrer jahrzehntelangen Freundschaft auch unter schwierigen Belastungsproben besteht, will Max immer schon geahnt haben, dass im Freund unmoralische Eigenschaften schlummerten, die dieses Opfer nicht wert seien. Das Stück von Éric Assous war am Broadway ein großer Erfolg. Kein Wunder, vereint es doch die Spannung eines Kriminalfalles mit lebensphilosophischen Fragen und fügt alles zu einem intensiven Kammerspiel zusammen. Wenn auch noch Jean-Claude Berutti, der schon „Ziemlich beste Freunde“ an den Kammerspielen zu einer intelligent unterhaltenden Inszenierung verhalf, die Regie übernommen hat, dann sollte nichts schiefgehen. Doch diesen drei Männern auf der Bühne der Kammerspiele glaubt man ihre Freundschaft von Beginn an nur schwerlich. Dieter Laser spielt den verklemmten Egomanen Max so übertrieben manieriert, dass er wenig Platz lässt für ein Zusammenspiel. Ulrich Bähnk wirkt unter sehr übertrieben toupierter und gefärbter Perücke so verkleidet, dass er kaum über das Klischeebild eines Friseur mit Machoallüren hinauskommt. Einzig Mathieu Carrière überzeugt in seiner Rolle als diskursiv denkender Arzt. So bleibt dieses Kammerspiel weit hinter seinen Möglichkeiten zurück; es stellt nur drei Einzelpersonen nebeneinander und erlaubt ihnen keinen wahren Austausch. Da wirkt die Auflösung und moralische Läuterung der Personen am Ende übergestülpt. Einem solchen Max mag man diese Selbsterkenntnis nicht zutrauen. Seiner Noch-Ehefrau möchte man fast abraten, von dessen verspätetem Angebot des erneuten Zusammenlebens Gebrauch zu machen. Birgit Schmalmack vom 8.12.14
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Unsere Frauen in den Kammerspielen by Daniel Cramer
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Zorn Wir wissen und lieben nichts, Kammerspiele
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