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Facing Society |
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Die zehnten Intervisions des MISCHpulk (Konstantin Bessonov, Lukasz Chrobok, Philipp van der Hejden, Iris Minich, Anne Schneider) werden zur Intervention im Altonaer Stadtraum. Denn diese Folge fand zum ersten Mal open air statt. Ausgehend vom Alma Wartenberg Platz erkunden die Kleingruppen in 13 Stationen die Umgebung. Die beteiligten Künstler: innen sind ausgeschwärmt, um sich dem Thema "Facing Society" zu widmen. Der Hebammenchor macht den Anfang mit einem Sprechgesang auf ihren systemrelevanten Beruf. Dann geht es weiter, von einer Station zur nächsten. Zuerst Bauen an einer lebendigen Stadt. "Grün, Freiraum, Fremdes, Parks, mein Bett" werden dafür auf die Pappkartons geschrieben. Weiter zum Stadtarchiv. Dort berichtete die Sozialarbeiterin Delphine über die Entwicklung von Ottensen von einem Ghetto der Ausländer zu einem schicken heißbegehrten Szeneviertel. Vom "Büro für Wunschwerte" erfährt man, dass die Erzählungen über gesellschaftliche Entwicklungen auf dem Zählen beruhen. Also bitte das Gezählten verändern, um den Blick zu verändern! Vielleicht mal die Anzahl der fröhlichen Menschen? Vielleicht die Leute mit grünen Leggings? Vielleicht die Menschen, die beim Gehen auf ihr Handy gucken? Im Obergeschoss des Stadtarchivs entsteht eine Wunschliste auf einer Endlos-Papierrolle. Im Untergeschoss werden unscharfe feministische Filme auf Super8 gezeigt. Im Hof werden Kinder-T-Shirts zu genderneutraler Kleidung umgestaltet. Blind geht es weiter. Mit einer Maske auf den Augen wird man geführt. Bis hin zu einem Platz, auf dem sich ein Mann aus einem Seilberg herauskämpft. Perfektes Timing! Dramatisch wurde das Geschehen durch ein Gewitter untermalt, das inzwischen über Altona hereingebrochen war. Die letzte Station war das regensichere Zelt mit dem Hello-Radio, bei dem jeder mitmachen durfte. Das Zelt füllte sich immer mehr, weil der Regen draußen weiter prasselte.
Es schien fast, als wenn die Orte dieses Mal eine wichtigere Rolle als die Inhalte spielten. Sie wurden zu den entscheidenden Mitspielern bei dieser Intervention im öffentlichen Raum. Die thematische Klammer für diese Ausgabe stand nicht so stark im Vordergrund wie bei den bisherigen, die man im Lichthof erleben konnte. Was sich als ein Programmpunkt im Rahmen eines Stadtteilfestes nicht als Nachteil erwies.
Birgit Schmalmack vom 21.9.21
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Interventions Altonale
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