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Im Museum des Autorentheaters |
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Um eine besondere Art der Kulturveranstaltung zu sehen, muss man mittlerweile ins Museum gehen. Seit der Katastrophe und der plötzlichen Schließung aller Bühnen ist diese Kunstform ausgestorben. So pilgern die Interessierten in die Museumsetage, die sich direkt über einem Einkaufszentrum befindet und in dem Requisiten einer Aufführung des Künstlerpaares Daria Deflorian und Antonio Tagliarini aufbewahrt worden sind. Unvermittelt sondert sich eine der Besucherinnen ab und die Erinnerungen kommen hoch, als sie den Bühnenvorhang sieht. Während sie erzählt wird klar, sie ist es, deren Museumstheater hier aufgebaut worden ist. Bald gesellt sich ihr Partner dazu. Melancholisch blicken sie auf die Zeit zurück, als sie noch zusammen tanzten. Oder doch sprachen? Ganz einig können sie sich nicht werden. Im Italienischen klingen die beiden Worte dafür fast gleich. Geht es nicht immer um Berührungen, um Beziehungen, um Verknüpfungen zwischen zwei Menschen? Wie konnten diese Beziehungen auf der Bühne entstehen, unter den Schauspieler:innen und zum Publikum? Weitere Paare (Francesco Alberici , Martina Badiluzzi , Monica Demuru , Emanuele Valenti) kommen dazu, mit jeweils zehn Jahren Altersunterschied. Alle reflektieren sie laut für sich, die anderen und das Publikum, was für sie die Bühne und das Spiel auf der Bühne bedeutet. Der Ausgangspunkt dieser philosophischen Theatererkundungen war der Film "Ginger und Fred", der von einem alternden Paar handelt, das mit 60 unerwartet wieder auf die Bühne geholt wird und zusammen tanzen soll. Wie altert man auf der Bühne? Zahlreiche Herausforderungen sind da zu meistern: Die Angst vorm Scheitern, die Schwierigkeit zwischen der eigenen Person und der Rolle zu trennen, das Problem sich neben der Kunst mit zahlreichen Jobs finanziell über Wasser zu halten. Warum tun sie das Ganze dann an? Wäre da nicht das Glück auf der Bühne zur schöneren vitaleren Version seiner selbst werden zu können und zu einem tiefen Verständnis für das Miteinander zu finden. Doch liegt die wahre Erkenntnis nicht eigentlich im reinen Zuhören, ohne jede visuelle Ablenkung? Schenkt nicht erst das Black In der Ausschaltung aller Bühnenmittel das eigentliche Verständnis? Das italienische Gastspiel war eine Selbstreflexion der poetischen und melancholischen Art, sehr reduziert in seinen Mitteln. Es verließ sich ganz auf das Wort. In dem Sprechen über das Theater sollte Theater entstehen. Gerade für nicht italienischsprachige Zuschauerinnen war das eine Herausforderung. Das sprachgewaltige Stück, das nur auf Zuhören setzte, forderte Konzentration. Es wurde wenig getanzt, wenig gespielt, aber sehr viel gesprochen. Doch lebt die Faszination des Theaters nicht gerade auch von dem Erleben mit allen Sinnen, die hier auf der Bühne im Live-Erlebnis möglich ist? Birgit Schmalmack vom 28.1.22
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Avremo ancora l'occasione di ballare insieme, Thal Foto: Andrea Pizzalis
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Räuber, Thalia Der Tod in Venedig, Thalia
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