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Zur Kritik von |
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Die Kunst war viel populärer als ihr noch keine Kü |
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Don`t look back
„Ich muss ins Theater“, stürmt Marc Hosemann durch die Reihen des Schauspielhauses. Hinter ihm ein Tross von Damen in langen Abendkleidern. Sie erklimmen die Bühne, auf der das Bühnenbild eine mittelalterliche Schlosslandschaft mit viel bemaltem Stoff vortäuscht. In dieser Kulisse soll Mr. Reed (Hosemann) eine Oper auf die Bühnenbretter bringen, doch sieht er sich mit vielen Widrigkeiten konfrontiert. Seine schicke Chor-Collection aus den attraktiven Damen verfügt wie heutzutage oft üblich über keine in Ausbildung erworbenen Fähigkeiten. Sie sind einzig ihrem äußeren Marktwert entsprechend eingestellt worden. Auch Marc selbst hatte sich eigentlich als Kegelaufsteller in einer Bowlingbahn bewerben wollen und war versehentlich in der Oper gelandet. Nun finden sie sich alle in ihre Arbeitskittel der Attraktivität eingesperrt, die sie nie ablegen dürfen. Denn zuhause erwartet sie ein Partner, der sie ebenfalls aufgrund dieser Eigenschaft ausgewählt hat und Ansprüche auf dessen Einlösung stellt. Früher hätte die entfremdete Arbeit noch die Möglichkeit zur Distanz geboten. Doch heute im Zeitalter der permanenten Selbstverwirklichung steht diese Distanzierungsmöglichkeit nicht mehr zur Verfügung. Man kann dem eigenen Selbst nirgendwo entfliehen und steht ständig in der Eigenverantwortung für das eigene Lebensglück. Die Alternative der Fremdverwirklichung gibt es nicht mehr. Dieses hochspezialisierte Selbst, das dabei herauskommt, ist aber zu seiner Nahwelt meist nicht mehr anschlussfähig. Von der Empfindung gibt es keine Erlösung, der Schmerz hört nie auf. Selbst die Narkose stellt nur die Auslöschung der Erinnerung aber nicht die des Schmerzes in Aussicht. Pollesch hat wieder einmal ein kaum entwirrbares Konglomerat von Gedankenfetzen zusammen geballt. Seine Textabspuler in der Opernkulisse tun ihr Möglichstes um es zu einem Ganzen werden zu lassen. Marc Hosemann hüpft energiegeladen durch die Dekoration. Catrin Striebeck trifft hervorragend den Pollesch-Diktus der atemlosen Lebens-Tiraden. Christine Groß als erfahrene Pollesch-Mitspielerin schnurrt ihre Texte versiert herunter, Silvia Rieger versucht durch Verlangsamung den Sinn herauszuarbeiten, entlarvt damit aber nur dessen Bedeutungslosigkeit im Einzeln. Marlen Diekhoff beweist mit ihrer Interpretation, dass sie die Texte nur so weit ernst nimmt, wie sie es vertragen. Pollesch braucht für seine Inszenierungen genügend verrückte Darsteller, die ihn nicht zu ernst nehmen und dennoch spielen, dass sie hohe bedeutende Dinge von sich geben. Besonders der Clown Hosemann und die überlegene Striebeck schaffen das perfekt, auch wenn dieses Mal die Quote der erhellenden Ergüsse etwas dürftig bleibt. Auch das Bühnenbild ermüdete bald mit seinem ständigen Auf und Ab der Paravents. Sie wurden aber zum selbstironischen Sinnbild für die ständige Wiederholung der immer neu zusammen geschachtelten Sätze Polleschs. Mit dem wohligen Gefühl der Nostalgie erinnert man sich an die Anfänge mit den www-slums. Nie war Pollesch wieder so gut und inhaltsschwer wie damals. Birgit Schmalmack vom 23.3.12
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Ein Sommernachtstraum Eltern
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