|
|
|
|
|
|
|
|
|
Allee Theater/Theater für Kinder
Alma Hoppe
Altes Heizkraftwerk
Altonale
Altonaer Theater
Die Burg
Elfen im Park
Elbphilharmonie
Engelbach&Weinand
Engelsaal
English Theatre
Ernst Deutsch Theater
Fabrik
Feine Künste
Fleetstreet
First Stage
Gilla Cremer Unikate
Hamburger Puppentheater
Hamburger Sprechwerk
Hamburgische Staatsoper/Opera stabile
Hebebühne
Hochschule für Musik und Theater
Hüter-Ensemble
Fluctoplasma
|
|
|
|
|
|
Imperial Theater
Kammerspiele, Logensaal
Kampnagel
Kellertheater
Klabauter Theater
Kulturhaus 73
Kraftwerk Bille
Lichthof
Meyer&Kowski
Monsun Theater
MS Bleichen, MS Stubnitz
MUT-Theater
Opernloft
Operettenhaus
Ohnsorg Theater
Polittbüro
Resonanzraum
Schauspielhaus
Schauspielstudio Frese
Savoy
Das Schiff
Schmidt Theater
Schmidts Tivoli
Sommertheater St. Georg
St. Pauli Theater
|
|
|
|
|
|
Thalia Theater
Theater Altes Heizkraftwerk
Theater Axensprung
Theater Das Zimmer
Theaterdeck
Theater im Hamburger Hafen
Theater im Zimmer
Theater in der Speicherstadt
Theater Kehrwieder
Theater N.N.
Theater Zeppelin
Tonali
University Players
Werkstatt 3
Winterhuder Fährhaus, Theater Kontraste
Die 2te Heimat
U3-Ensemble
Die Wiese
|
|
|
|
|
|
|
Startseite
IM CABARET, AU CABARET, TO CABARET, HfMT
Gesetze schreddern, Malersaal
Der eigene Tod, DSH
Ocean cage, Kampnagel
A PLACE CALLED HOME, Kampnagel
Zu Schad, Tonali
Eigengrau, Sprechwerk
Der Kuss, Sprechwerk
KEIN SCHÖNER SCHLAND, Hf MT
Spiegelneuronen, Kampnagel
Finale Furioso, Monsun
Slow burn, Hamburg Ballett
Bernarda Albas Haus, Schauspielhaus
Winterreise, Lichthof
Der alte Mann und ein Meer, HfMT
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Zur Kritik von |
|
|
|
|
|
Der zerbochne Krug, Schauspielhaus |
|
|
Der zerbochne Krug, Schauspielhaus Endlich!
Nichts kann Dorfrichter Adam (Carlo Ljubek) verbergen. Alle seine Verletzungen, seine Schrammen und seine Wunden sind offensichtlich. Denn er ist nackt. Selbst als sein Vorgesetzter zur Inspektion seiner Arbeit überraschend vorbeikommt, gibt er seinen halbherzigen Versuch sich ein Kleidungsstück überzustreifen schnell auf. So muss für jeden, der sehen will, der Sachverhalt, der bald darauf zu verhandeln ist, klar sein. Doch Adam throhnt in seinem breiten Ledersessel und hält unverdrossen seinen Gerichtstag ab. Der Fall ist ein besonderer: Witwe Marthe (Anja Lais) beklagt vordergründig nur den Verlust eines Tonkruges an, doch eigentlich geht es ihr den Verlust der Ehre ihrer Tochter (Josefine Israel). Der Krug sei zersprungen als ein unbekannter Mann in der Kammer ihrer Tochter durch deren Verlobten (Paul Behren) überrascht worden sei. Adam weiß, dass diese Anklage ihm gilt. Doch selbst in seinem angeschlagenen Zustand weiß er seine Stellung wie üblich auszunutzen: Er droht, schüchtert an, manipuliert wie gewohnt. Sein Vorgesetzter Walter (Markus John) glaubt zunächst noch nur einen der üblichen unfähigen Dorfrichter vor sich zu haben, dem auf die Sprünge geholfen werden müsse. Doch im Laufe der Vernehmungen kann auch er das Offensichtliche nicht mehr übersehen. Doch was nicht sein darf, das ist auch nicht. Adam braucht keine Verkleidung als Richter um sich vor der Strafverfolgung zu schützen, seine Stellung reicht ihm vollkommen. Er ist unangreifbar. Das System schützt ihn. Selten hat ein Regisseur den Stoff von Kleist so analytisch inszeniert wie Michael Thalheimer am Schauspielhaus. Er hat in seiner Kernbohrungsregie das Stück aller seiner Klamaukverführungen entledigt und damit seinen wahren Inhalt freigelegt. Endlich konnte einmal ein "Zerbrochner Krug" in der Intelligenz und Schönheit seiner Sprache und Personenzeichnung in Reinheit genossen werden. Dank sei Thalheimer! Das es gelingt, liegt auch an der Besetzung und der Bühne. Carlo Ljubek spielt den windigen und sich windenden Adam mit unnachahmlichen schleimigen, verschlagenen Wandlungsfähigkeit. Markus John gibt perfekt den vordergründigen Regelapostel. Christoph Luser lässt in seiner Unterwürfigkeit als Schreiber immer auch die Hoffnung auf den baldigen Platz im Sessel erahnen. Bühnenbildner Olaf Altmann lässt den Personen nur den Spielraum zweier schmaler Kästen, die in die Bühnenwand eingebaut sind. In dem Kasten, der für die Klagenden vorgesehen ist, kann man nicht aufrecht stehen. Alle müssen sich klein machen, wenn sie sprechen wollen. Der größere Kasten ist für das Richterpersonal vorgesehen. Nur der Schreiber Licht wechselt zwischen der Räumen. Alle übrigen verlassen ihren fest gefügten Platz in der Gesellschaft nicht. Ein Highlight der bisherigen Saison! Birgit Schmalmack vom 19.4.17
|
|
Der zerbrochne Krug im Schauspielhaus © Matthias Horn
|
Druckbare Version
|
Ich kann nicht mehr, DSH Rose Bernd, Schauspielhaus
|
|
|
|