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Luisa Miller, Staatsoper |
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Kammerspiel am laufenden Band
In diesem einen weißen leeren Raum scheint sich alles abzuspielen. Auf diesen Raum scheint das Drama um die Risiken der Liebe in revolutionären Zeiten wie ein Kammerspiel zusammen zu schnurren. Wenn der Chor sich mit in den Raum hineinzwängt, ist er bis zum Rand gefüllt. Doch ist es jedes Mal ein anderer Raum. Wie von Zauberhand werden die Räume mit immer neuer Ausstattung und neuer Personage von der rechten Seite hereingefahren und gleiten auf der linken Seite wieder heraus. Wie in einem Comicstrip ziehen die Raumbilder auf der Bühne an den Zuschauern in der Hamburger Staatsoper vorbei. Verdi hat für seine musikalische Bearbeitung "Luisa Miller" das Drama "Kabale und Liebe" von Schiller weitgehend entpolitisiert, um der damaligen Zensur in Neapel zu entgehen. Regisseur Andreas Homoki verlegt nun die Liebesgeschichte in ein Paris der Vorrevolution. Luisa ist eine Bürgerstochter, Rudolfo (bei Schiller: Ferdinand) ein Adelssohn. Luisas Vater ist ein braver Musiker, der in den Diensten von Rudolfos Vater steht. Die beiden jungen Leute wollen heiraten. Eine für damalige Zeiten verbotene Verbindung. Luisa und Rudolfo wähnen sich im siebenten Himmel der grenzenlosen Liebe. sie huschen von einem Zimmer in das nächste, um einen Raum für ihre Zärtlichkeiten zu finden. Da deutet sich durch die Musik schon an: Das Unheil naht. Denn Rudolfos Vater hat für seinen Sohn ganz andere Pläne. Er soll die Gräfin heiraten und damit seinen weiteren Aufstieg am Hofe untermauern. Als sein Sohn sich wider Erwarten dem widersetzen will, greift er mit seinem Sekretär Wurm zu betrügerischen Mitteln. Luisas Vater wird in der Kerker geworfen und Lusia gezwungen einen Brief zu schreiben, in dem sie Rudolfo abschwört und Wurm ihrer Liebe versichert. Als Rudolfo die Wahrheit erfährt, ist es schon zu spät. Zum Schluss liegen drei Tote auf der Bühne und die Guillotine deutet schon das nächste Opfer an: Rudolfos Vater wird für seinen vermeintlichen Coup zur Rechenschaft gezogen werden. Homoki macht damit klar: Die Erosion der alten Regeln ist schon spürbar. Verdi zeigt in dieser frühen, wenig gespielten Oper schon seine spätere musikalische Entwicklung an. Seine kontrastreiche Führung aus ganz stillen, innigen Monologen, die ohne Orchesterbegleitung auskommen und großen, dramatischen Orchesterpartien, in denen alle Protagonisten gemeinsam auf der Bühne stehen, legt die Basis für eine gezielt Schaffung unterschiedlicher Stimmungslagen. Nino Machaidze als Luisa Miller weiß diese Emotionen nicht nur in ihrem Gesang sondern auch im intensiven Spiel wunderbar zu interpretieren. Joseph Calleja als Rudolfo verfügt über einen wunderschönen Tenor, war aber schauspielerisch nicht in allen Szenen gleich stark. Regisseur Homoki überzeugte mit einer stimmigen, aber nicht unbedingt spektakulären Inszenierung. Die Erinnerung an seine Interpretation von Verdis Rigoletti mit ihren bildstarken Setzungen wird sie wohl nicht überstrahlen können. Birgit Schmalmack vom 10.10.18
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Ring&Wrestling, Opera Stabile Moskau, Tscherjomuschki, Opera stabile
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