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Dancekiosk |
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Große Vielfalt
Wie breit der Rahmen für Contemporary Dance ist, bewies der dritte Aufführungsblock des diesjährigen Dancekiosks unter der Leitung von Angela Guerreiro im Hamburger Sprechwerk: Es begann mit einer skurrilen Opernperformance, ging weiter mit einer kurzer Rap-Pantomime zum Thema Zukunft, zeigte dann ein schön getanztes Pas de deux und endete mit einem artistischen Zweikampf zwischen Frau und Sessel. Alte Operndiven standen für „Matilda Carlota im Mittelpunkt der Interesse der beiden Künstler Jonas Lopes und Lander Patrick. Ganzköperstrumpfhosen bedeckten die Haut mit schwarzen Blumen oder Raubtiermustern. Gezierte, abgezirkelte Bewegungen sprechen von jahrelang einstudierten Bewegungsabläufen. Hier ist kein Griff, keine Geste ungekünstelt. Auch der Hausangestellte weiß genau, was er zu tun hat. Ob Tee reichen, ab Geschirr abräumen, ob am Klavier die richtige Begleitmusik spielen – immer wirkt alles so, als ob alles schon oft geprobt worden ist. Dann hebt die Diva zu singen an. Sie steht auf dem Tisch und genießt ihren einsamen Auftritt. Doch die Geister ihrer Vergangenheit spuken in ihrem Kopf. Sie sticht sich immer wieder mit dem Blutsfaden in ihr Kleid. Immer enger schnürt sie ihr Korsett zusammen. Dann sticht sie in ihren Bauch. Sie gebiert Gedanken, die wie Haie durch den Raum schweben, während Stimmen aus dem Saal das Stabat Mater anstimmen. Derweil tanzt sie mit dem einzigen Mann, der ihr verbleiben ist, dem Diener, einen Tango. Rätselhafte und wunderschöne Bilder bescherten die vielseitig begabten Künstler Lopes und Patrick aus Portugal und Brasilien. Die Spanierin Irene Sequeiros ist auf der Suche. Ziellos und bald atemlos läuft sie von einem Ende des Raumes zum nächsten. Dann bleibt sie stehen, bewegt nur noch jeden Körperteil einzeln im langsamen Hin- und Herzucken. Ein Rapsong ertönt. Ein Loblied auf die Mutter, die treu zu dem Losersohn steht, obwohl der sie auf ganzer Linie enttäuscht hat. Sequeiros bewegt sich dazu auf dem schmalen Lichtstrahl mit ausgreifenden Bewegungen, so dass ihr Schwangerschaftsbauch sichtbar wird. Zum Schluss steht sie bewegungslos da und blickt ratlos in die Zukunft. Wie wird sich ihr Leben wohl durch das noch Ungeborene verändern? Ein selbstironische Performance, die gekonnt in schnellem Szenenwechsel in nur acht Minuten eine ganze Geschichte erzählt. Um Bindungen zwischen zwei Menschen geht es bei Sina Rundel und Jerome Zeitner in einem Ausschnitt der Choreographie „Safety“ von Orthia Jöns-Anders. Sina hat nur Augen für eine: Selbstverliebt kreist sie ausschließlich um sich selbst, streichelt und betrachtet sich. Keinen Blick hat sie für den Mann, der sie schon die ganze Zeit betrachtet. Immer wieder versucht er sich mit abrupten, heftigen Bewegungen bemerkbar zu machen. Immer verzweifelter kreisen seine Arme, schlägt er mit dem Ellbogen, fällt auf den Boden, bis er ganz liegen bleibt. Erst jetzt wird die Frau neugierig und beginnt sich für ihn zu interessieren. Mit neuer Energie versehen, fängt er wieder an zu tanzen und sie folgt ihm dabei. Sie lässt sich von ihm inspirieren, doch merkt bald, dass sie dabei ihr eigenes Selbst aufgeben muss. Zum Schluss geht sie weg, doch wird sie noch dieselbe sein? Zum Schluss kämpft Lotte Müller in „Relaxa@tion“ mit einem Sessel. Eigentlich ein Gegenstand der Erholung wird er bei ihr zum Sinnbild für ihren Kampf mit dem Alltag. Eine gemütliche Position will sich nicht finden lassen. Bei Hin- und Herrutschen kippt er auf einmal um und reißt sie dabei fast mit. Müller entdeckt neue Möglichkeiten. Statt den Sessel mühsam zu tragen, kann sie ihn mit ihrem eigenen Gewicht in die richtige Richtung kippend rollen. Doch auch zum Handstand Machen oder Gewichtheben eignet sich ein Sessel hervorragend, wenn man wie Müller nicht nur ausgebildete Tänzerin sondern auch Artistin ist. Eine herrlich absurde Performance! Am Wochenende (Freitag und Samstag ab 20 Uhr) gibt es zwei letzte Gelegenheiten für weitere Einblicke in den Abwechselungsreichtum der derzeitigen Tanzszene. Dann werden die drei Hamburger Dancekiosk-Residence-Künstler Jonas Woltermate, Franziska Henschel und Rebecca Egling ihre Arbeiten zeigen und ein Gastspiel aus Köln der „resistdance“ zu sehen sein. Birgit Schmalmack vom 23.10.14
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Lotte Müller in relaxa@tion by photo harbour
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Druckbare Version
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1984 Mare nostrum?
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