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Zur Kritik von |
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Gertrud, Thalia in der Gaußstraße |
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Frauenliebe und Männerwerk
Drei Stühle und ein Klavierhocker bilden das Viereck, in dem sich die vier Personen bewegen. Selten werden sich die Vier wirklich nahe kommen, oft werden sie weit voneinander entfernt versuchen im Gespräch ihre Positionen zu klären. Drei Männer, die um eine Frau kreisen. Alle drei haben sich ein Bild von dieser schönen Frau namens Gertrud (Maja Schöne) gemacht, dessen Name den ganzen Abend auf die Rückwand projiziert bleibt, flankiert von verschiedenen Aufnahmen ihres Gesichts. Doch Gertrud begnügt sich nicht mit der passiven Rolle. Suchte sie bei ihrer ersten großen Liebe, dem Autor Gabriel (Matthias Leja) nicht nur die Fülle der Liebe und Leidenschaft sondern auch die gemeinsame Freude in der künstlerischen Verwirklichung, so fand bei sie bei ihrem anschließenden Tröster Gustav (Tilo Werner) die Ruhe im normalen Eheleben. Der Dritte im Bunde, das junge Musikgenie Erland (Sven Schelker), lässt nun in Gertrud wieder alte Sehnsüchte nach der Verbindung von Liebe und Kunst aufkeimen. Immer war sie diejenige, die der Beziehung ein Ende setzte. Sie will wieder die volle Wucht der Liebe mit all ihrer Freude, Lust und ihrem Schmerz auskosten. Der Künstler Erland ist jung genug, dass sie glaubte in ihm ein formbares Gegenüber zur Erfüllung ihrer Traumvorstellung gefunden zu haben. Sie trennt sich von ihrem Ehemann, der gerade auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen ist; er soll zum Minister ernannt werden. Genau in diesem Moment kehrt Gabriel als erfolgreicher Theaterautor in die Stadt zurück und will Gertrud zurückgewinnen. Auch wenn sie zwischen weiß, dass sie sich in Erland von ihren Traumbilder hat täuschen lassen, lehnt sie dieses Angebot ebenso ab wie das ihres Mannes, ihre Ehre pro forma aufrecht zu erhalten. Sie verlässt die Stadt alleine. Das bezwingend lebenskluge Stück von Hjalmar Söderberg wurde von Regisseur Erik Stube mit reduzierten Mitteln intelligent in Szene gesetzt. Es fasziniert durch die Spannung, die in jedem Moment von den vier wunderbaren, perfekt besetzten Schauspielern gehalten wird. Hier sind kein Satz, keine Geste und, keine Bewegung zu viel. Nur die Zigaretten in den Händen der Vier können die Leere in ihrem Leben kurzzeitig überspielen. Wahre Begegnung erlauben sie sich nicht. Sie pflegen vielmehr ihre Bilder des Anderen in ihrem Kopf und versuchen ihr Herz an ihren Vorstellungen zu wärmen. Birgit Schmalmack vom 8.12.14
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Romeo und Julia, Thalia Deutschstunde, Thalia
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