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Gottes kleinen Krieger, Thalia |
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Große Show für Gottes kleinen Krieger
Ziad hat eine große Mission zu erfüllen. Er soll das große weltweite Haus des Islams bauen und damit alle Muslime zusammenführen. Das macht ihm seine streng gläubige Tante schon im zarten Kindesalter deutlich. Doch seine weltlich orientierten Eltern haben anderes mit ihm vor: Er wird nach Harvard geschickt, studiert dort Mathematik und Wirtschaftswissenschaften. Dennoch spürt er den Auftrag, den seine Tante ihm mit auf seinen Lebensweg gegeben hat, immer noch. Ihm reichen die Erkenntnisse aus seinem Studium nicht und er macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, für die es sich zu kämpfen lohnt. Er findet sie zunächst im Islam. Er wird zu einem islamitischen Krieger, der vor keiner Tat im Namen Gottes zurückschreckt. Doch dann kommt er mit den anderen Religionen in Kontakt und wirft sich mit dergleichen Inbrunst in den Kampf für diese Wahrheit Gottes. Den Zweifel symbolisiert dabei sein Bruder Amanat, der den Weg seines Bruders kommentiert. Schon früh stand der kränkliche Zarte im Schatten seines strahlenden, starken Bruders. Doch während im 700-seitigen Roman des indischen Schriftstellers Kiran Nagarkar der intellektuelle Zweifler einen vernunftgesteuerten Gegenpol zu dem aktionistischen Ziad übernimmt, steht er in der Freiburger Aufführung, die nun am Thalia im Rahmen der Lessingtage gezeigt wurde, am Rande. Von einem Campingstuhl, der an der rechten Bühnenrampe steht, liest er aus seinen Briefen an seinen umtriebigen Bruder in aller Welt. Die Regisseure Jarg Pataki und Viola Hasselberg wollten den kulturellen Brückenschlag gerne perfekt machen. Nicht nur einen indischen Roman um extremistisches Gedankengut sondern auch die Darbietungsform des Bollywood Musicals wollten sie auf die Bühne bringen. Sie wünschten sich damit die ironische Brechung des kritischen Entwicklungsromans. Was vielleicht in Indien funktionieren mag, ernste Inhalte mit Hilfe des seichten Ambientes näher ans Publikum zu bringen, hinterließ vor deutschem Publikum leider eher den Eindruck, dass sie der Geschichte nicht trauten. Der Unterhaltungsaspekt sollte vielleicht auch das Publikum über vier Stunden bei der Stange halten und sie so zur Verfolgung der hintergründigen Geschichte verführen. Doch der Text hätte diese Aufpeppung nicht nötig gehabt. So wurde ein enormer inszenatorischer Aufwand betrieben: Ein tolles Orchester, eigene Kompositionen, eine Opernsängerin, eine Laientanzgruppe, ein professioneller indischer Tänzer, ein aufwändiges Bühnenbild, schillernde Kostüme; der Text mit seinen gesellschaftlich kritischen Thesen drohte fast darunter zu verschwinden. Birgit Schmalmack vom 3.2.14
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Ein Russe ist... Vendung tsu Got
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