Schwarzwasser, BE Jelinek bekam die Vorlage für ihr Stück „Schwarzwasser“ auf dem Silbertablett geliefert. Die handelnden Personen entlarven sich selbst. Die Realität ist schon selbst die Satire. Umso kabarettistischer fällt dieses Mal die genüssliche Zerlegung dieses brillanten Stoffes durch die Wortverdreherin Jelinek aus. (© Matthias Horn)

Draußen vor der Tür, Berliner Ensemble Leider ist die Inszenierung zu programmatisch in ihrem Bemühen alles Gefühlige zu vermeiden, um wirklich zu berühren. Regietheater vom handwerklich Feinsten aber mit nur wenig Seele. So wird dieser Text zu Regie-Postulat, das zwar wenig falsch, aber deswegen nicht alles richtig macht.

Einsame Menschen, BE So stehen hier drei unterschiedliche Frauentypen nebeneinander, alle von heute und alle ebenso gefangen von den Umständen wie einst. Doch auch die Männer kommen nicht besser weg. Auch sie erreichen nicht das, was ihnen vorschwebt. Immer gibt es äußere Umstände, die sie am Fortkommen hindern. Obwohl sie es vielleicht selber sind. So tragen hier alle ihr eigenes Gefängnis mit sich herum. Und können sich folglich auch auf keine tiefergehenden Beziehungen einlassen, denn sie kreisen nur sich selbst. Was vielleicht in der Vogelwelt gelingen könnte, das ist den Menschen anscheinend verwehrt. Die Freiheit, von der sie träumen, gibt es nicht. Sie bleiben einsame Menschen und scheitern an der Verbindung untereinander. Regisseurin Bettina Bruinier bringt den sprachmächtigen, bissigen Text in prägnanten, schnellen Szenen auf den Punkt. Geschickt hält sie mit ihrem exzellenten Ensemble (Sina Martens, Nina Bruns, Corinna Kirchhoff, Gerrit Jansen, Oliver Kraushaar) die Balance zwischen Witz und Abgrund und die Komödie rutscht immer wieder ins Tragische ab. (© Jörg Brüggemann)

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