Die ersten 100 Tage des Donald Trump


Der Kaiser ist nackt
Der Führer ist nackt, er weiß es nur noch nicht. Die schöne Frau (Ulrike Kargus) dagegen ist sich ihrer Blöße bewusst. Sie trägt ihr Kostüm mit aufrechter Würde: Ihr Kleid mit aufgedruckter unverhüllter Fülle tut ihrer aufrechten Haltung keiner Abbruch. Sie weiß schließlich worum es geht: Sie geht die verschiedenen Möglichkeiten durch, wie Trump vor seinem Amtszeitende seinen Posten räumen müsste. Durch Mord, durch Gift, durch Intrigen, durch den Geheimdienst?
Drei Experten hat der TV-Moderator in Moskau währenddessen zu einer Talkshow zusammen gerufen: einen jesidischen Journalisten (Judith Newerla), eine deutsche Wissenschaftlerin (Helma Demel) und einen linken Buchautor (Maik Reif). Sie sollen ihre Einschätzungen zu der Inthronisierung von Trump in den USA diskutieren. Statt klaren Statements breiten sie aber lieber ihre besondere Sicht auf die Entwicklungen in den USA aus. Der Buchautor beklagt das Verschwindung der Linke in der ganzen westlichen Welt. Die Wissenschaftlerin philosophiert um die Metapher der Herde in einer Demokratie, die vom guten Hirten zusammen gehalten werden will. Und der Journalist Jusuf analysiert messerscharf den Niedergang der westlichen Ideale. Eine typische Vertreterin der Trumpwähler (Monika Reinboth), die mitten unter den Zuschauern sitzt, drückt immer wieder auf die Fernbedienung und kommentiert das Gehörte.
Eine Anti-Trump Demonstrantin (Sarah Madeleine Tusk) mit der pinkfarbenen Mütze mit dem "Dump Trump"-T-Shirt sichtet derweil die zahlreichen Meldungen über die Äußerungen von oder über Trump. Ein weites Feld der Entgleisungen in Stil und Intellekt breitet sich vor ihr aus.
RBirgit Schmalmack vom 3.4.17




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