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Sehnsucht und Schmetterling |
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Schwebend leichtes Tanztheater
Gefangen in ihren Sehnsüchten hängt das Paar in dem kleinen Raum, der zu schweben scheint, fest. Sie können nicht ausbrechen und so nutzen sie ihren mageren Bewegungsspielraum für fast akrobatischen Tanz „Sehnsucht“ zwischen Lampe, Stuhl und Tisch zu Beethovens Klavierkonzerte Nr. 3 und 4 und seiner fünften Sinfonie. Wenn der Raum sich um seine eigene Achse dreht, hangeln sie sich oder rutschen in die neue Position. Unten vor den Beiden dreht und reckt sich ein blonder Hühne. Wenn die beiden Welten sich begegnen wird es richtig spannend. So zum Beispiel, wenn der Hühne sich die Frau aus dem drehenden Raumkasten greift und der Tänzer aus der hinteren Tür entschwindet, um wenig später auf der Bühne aufzutauchen. Noch beeindruckender ist der zweite Teil des Abends „Schmetterling“. Die Metamorphose zwischen Raupe und Insekt, zwischen Jung und Alt, zwischen Leben und Tod, wird zu einer berührenden philosophischen Bilderreise durch das ganze Leben. Eine ergraute Frau mit schon gekrümmten Rücken bäumt sich auf. Sie will das Leben mit aller Kraft nicht gehen lassen. Ein jüngerer Mann steht ihr zur Seite. Immer wieder hebt er zu bewegungsintensiven Pirouetten über seinen Kopf. Die alte Frau freut sich diebisch, sie reckt die Fäuste, sie hat dem Tod ein Schnippchen geschlagen. Wenn „The Magnetic Fields“ ihre 49 Lovesongs anstimmen, bevölkern scheinbar geschlechtslose Wesen in schwarzen Kleidern den Parcours aus verschachtelten Gängen. Sie verhandeln miteinander in amüsanter Weise die verschiedenen Arten sich seiner Liebe zu vergewissern. Das alles mag auch die alte Frau bewegt haben, jetzt lebt sie in ihren Erinnerungen und ringt mit dem Tod. Im letzten Bild öffnet sich der Horizont zu einer dunklen Wolkenlandschaft. Als einer der Tänzer den Wolkenvorhang zurückschiebt, will sich die alte Frau leise davonmachen. Doch der junge Tänzer holt sie immer wieder zurück, bis ihre Zeit endgültig gekommen ist. Das Nederlands Dans Theater entfaltet in der Choreographie von Paul Lightfoot und Sol León all seinen Charme, sein Können und seine Ausdrucksstärke. Hier ist die hohe Kunst des Balletts keine strenge ernste Angelegenheit, sie greift ins volle Leben und holt es auf die Bühne. Die Tänzer schneiden Grimassen, rufen, lachen und grummeln. Wunderbar zu sehen, wie künstlerisch, professionell, präzise und zugleich leicht und locker Tanz auf der großen Bühne sein kann. Das Gastspiel anlässlich der Hamburger Balletttage war ein voller Erfolg und macht Lust auf mehr von dieser Art Ballett zu interpretieren. Birgit Schmalmack vom 14.7.14
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Seven Angels Wer nicht arbeitet...
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