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The man from earth, Audimax |
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Ewig leben?
Ein Gedankenexperiment: Wie wäre es, wenn ein Mensch Jahrtausende lang leben würde? Alle Zeitalter der Menschheitsgeschichte seit der Steinzeit miterlebt, durchlitten und überlebt hätte? Und das bei einem immer gleich bleibenden Alter von 35 Jahren? Wie sähe so ein Mensch aus? Wäre er allwissend? Wäre er zu beneiden oder zu bedauern? Dieses Gedankenspiel findet auf der Bühne des Audimax statt. Die University Players haben sich das Drehbuch von Jerome Bixby vorgenommen und daraus ein spannendes und humorvolles Theaterstück gemacht. John Oldman bricht wieder einmal seine Zelte ab. Denn im Gegensatz zu seinem Nachnamen altert er nicht. Um bohrenden Nachfragen zuvor zu kommen, zieht er nach zehn Jahren in der amerikanischen Uni-Stadt um, dorthin, wo ihn niemand kennt. Doch seine Freunde und Kollegen wollen ihn nicht so einfach ziehen lassen, überraschen ihn mit einer Abschiedsparty und stellen nun all die Fragen, denen er so gerne aus dem Weg gehen wollte. So entschließt sich John, dieses eine Mal eine Ausnahme zu machen und die Wahrheit zu erzählen. In Wirklichkeit sei er nicht 35 sondern 14000 Jahre alt. Der Anthropologe und Science-Fiction-Fan Dan fühlt sich an Star Trek erinnert, Der Biologe Harry vermutet, dass John zu viel von dem Johnny Walker getrunken hat, Die Kunstwissenschaftlerin Edith verzieht sich in die Küche, der Archäolo Art versucht ihn durch Provokationen zu entlarven und die Studentin Linda stellt ihm viele "dumme" Fragen. Die Historikerin Sandy, die sich in John verliebt hatte, hüllt sich derweil in schmollendes Schweigen. Was zunächst als wissenschaftlich zu eruierende These erörtert wird, mutiert nach der Pause in persönliche Konflikte. Bei Religionsfragen gerät selbst bei Wissenschaftlern die Distanz ins Wanken. Nachdem John zugibt, dass er im Laufe seines Lebens auch in der Haut von Jesus gesteckt hat, ist es mit der Objektivität von Edith, einer bibelfesten und strenggläubigen Christin, vorbei. Sie reagiert tief getroffen und beschuldigt John der Blasphemie. Die Partystimmung kippt. Der inzwischen dazu gestoßene Psychiater Will droht John einzuweisen, wenn er nicht zugibt, das alles nur ein Scherz gewesen sei. John willigt ein. Dass sich dies als Lüge herausstellt, erfährt Will wenig später nach dem Aufbruch der anderen Partygäste am eigenen Leib. Unter der Regie von Julian Gebhardt wird aus dem Text, der nur an einem Ort mit immer denselben Personen spielt und fast ausschließlich aus Konversation besteht, ein überaus interessantes Kammerspiel. Neben dem Durchspielen der Konsequenzen ewigen Lebens zeichnen die tollen Ensemblemitglieder sehr genau beobachtete Charakterstudien der einzelnen Personen und ihrer Beziehungen. So kam bei allem Abwägen der Fragen und Antworten, der Thesen und Gegenthesen auch die Psychologie und der Humor nicht zu kurz. Ein anregender Theaterabend. Birgit Schmalmack vom 6.2.19
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The tempest, Audi Max
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