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Republik des Glücks, Thalia in der Gaußstraße |
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Die Hoffnungslosigkeit des Glücks
Eine schöne Familie ist das, die da unter dem Tannenbaum sitzt: Die Töchter Debbie (Maria Magdalena Wardzinska) und Hazel (Alicia Aumüller), ein skurriles Großelternpaar (Tilo Werner, Oda Thormeyer), dazu die säuselnde Mama (Christina Geiße) und der verhärmte Papa (Hans Löw). Wie in einem Terrarium wird diese komische Gattung „Heile Familie“ ausgestellt. Zum Höhepunkt der europäischer Glückserwartungszeit „Weihnachten“ sitzt sie hier beim Gänsebraten zusammen. Halten sie sich zunächst noch an die Konventionen solcher Festivitäten, gleiten sie bald in wüste gegenseitige Beschimpfungen ab, die getoppt werden, als Onkel Bob (Daniel Lommatzsch) durch die Tapetentür in die traute Feier einbricht. So weit, so erwartbar. Doch dann kommt noch Tante Madeleine (Cathérine Seifert) im Straußenkleid dazu und das Terrarium mit Pseudo-Familienglück wird an den Rand gefahren und wird zur Ego-Showtrepppe umfunktioniert. Die Familie wird zu Einzelindividuen, die ab sofort den fünf Freiheiten zur Selbstoptimierung nachgehen. Unter anderem: Die Freiheit gut auszusehen, die Freiheit ein Trauma zu haben, die Freiheit die Beine breit zu machen. Diese werden per Digitalschriftband eingeblendet. Ab sofort gilt nur noch: "Ich bin es, der das Skript seines eigenen Lebens schreibt!“ Regisseurin Anne Lenk lässt im zweiten Teil die ganzen Bandbreite der Stilelemente des Unterhaltungstheaters auffahren. Fantasievolle Kostüme, überraschende Einlagen, schwungvolle Songs in regelmäßigen Abständen, Tempo rein, Tempo raus, trubelige Szenen und ruhige Momente. Langweilig wird es nicht, aber es bleibt an der Oberfläche. Zum Schluss ist Onkel Bob mit seiner Madeleine in der neuen Welt angekommen. Sie sind der Familie entronnen. Sie stehen in zwei getrennten Scheinwerferlichten und wirken alles andere als glücklich. Seinen „Happy-Song“ heult Lommatzsch am Boden liegend ins Mikro. Birgit Schmalmack vom 14.7.15
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Körber Studio Dreigroschenoper, Thalia
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