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Flametti, Lichthof Das pralle Theaterleben am Rande des wirtschaftlichen Ruins schildert der Roman Hugo Balls "Flametti". Regisseur Gero Vierhuff lässt dieses Variete-Leben mitten zwischen den Zuschauern, die zum Teil an Tischen mit auf der Bühne (Marcel Weinand) sitzen, entstehen. In Kostümen des vorherigen Jahrhunderts lavieren sich die Mitglieder des Ensembles durch ihr prekäres Dasein.

KeinOrt.Finsternis, Lichthof Regisseurin Anne Schneider hat den Text der DDR-Autorin Christa Wolf für ihr zweites Stück ihrer Trilogie über Außenseiter und Ausgestoßene benutzt, um nach "BiestA" über Analphabetismus nun mit "Kein Ort.Finsternis" ein Stück über Depression zu inszenieren. Wieder steht das raumgreifende Gerüst eines in sich verdrehten Lattenrostes auf der Bühne. Auch dieses Mal ist es wieder ein wunderbar eindrückliches Bild für das anstrengende Rumbalancieren auf den spärlichen Halterastern, das vergebliche Suchen nach einem sicheren Untergrund und dem ständig drohenden Absturz in den Abgrund.

Glaube, Liebe, Hoffnung, Lichthof Regisseur Helge Schmidt hat den Klassiker von Ödön von Horváth in einen eindrucksvollen grotesken Totentanz der noch Lebenden verwandelt. Elisabeth ist die einzige unter all den vorhersehbar agierenden Figuren dieses Gesellschaftsspiels, die noch kämpft.

Stimme X: Der Neue Hubert Selby So verführte dieser Abend mit seiner atmosphärischen Vielschichtigkeit in eine Welt jenseits des klar Benennbaren. Schade dass er nur ein einziges Mal zu sehen sein wird.

Automaten, Lichthof In ihm verbinden sich das pralle Leben des Dokumentarischen mit dem Ideenreichtum von Bühnenprofis. Die drei Schauspieler Camill Jammal, Gesine Lenz und Thomas Mehlhorn springen von einem Kostüm in die nächste Rolle und lassen den Zuschauer mit seiner Eintrittskarte das große Los ziehen.

Himmel und Erde, Lichthof Regisseurin Eria Prollius hat das Stück von Gerlind Reinshagen "Himmel und Erde" im Lichthof inszeniert. Sie hat für die Rolle der Sonja die perfekte Darstellerin gefunden. Christine Korfant ist die burschikose, zupackende, aktive und lebenslustige Frau, die sich selbstbewusst ihre Scheiben vom Leben genommen hat und die jetzt ebenso selbstgewiss ihren letzten Weg geht.

Jetzt bin ich hier, Ballhaus Selbstermächtigung durch Selbstbespaßung haben sich die jungen Leute der Akademie der Autodidakten auf der Bühne des Ballhaus Naunynstraße vorgenommen. Beides gelingt ihnen hervorragend, Publikumsbespaßung inklusive.

Participation, Lichthof Dieser Abend bietet alles, was ein faszinierender Tanzabend haben muss: Ein in jeder Sekunde präsentes Ensemble, eine vielschichtige Erzählstruktur, eine spannungsreiche Inszenierung, eine energiegeladene Umsetzung und viele Fragen, die auch nach dem jubelnden Schlussapplaus noch für Stoff zum Nachdenken sorgen. Foto: St. Garbelmann)

BiestA. Lichthof Regisseurin Anne Schneider ist ein beeindruckender Abend gelungen, der für die Gefühlswelt einer Analphabetin zu sensibilisieren versteht. Ein nicht nur thematisch, sondern auch inszenatorisch höchst spannender Abend.

Nos revolutions, Lichthof So, im Hin- und Herswitchen zwischen den verschiedenen drei Sprachen, durfte man als Zuschauer getrost den Mut zur Lücke entwickeln und sich mitreißen lassen von dem nicht enden wollende, gefangen nehmenden Gedankenstrom der Autoren Mickael de Oliveira und Ulrike Syha, den die Regisseurin Anne Monfort perfekt inszeniert hat. Ein beeindruckendes Gastspiel. (Foto (c) Simon Gosselin )

Das Totenschiff, Lichthof Jungregisseurin Clara Weyde schildert mit ihren vier tollen Schauspielern eine Männergemeinschaft, die nichts mehr zu verlieren hat. Der Stoff aus der Zeit des ersten Weltkrieges von B. Traven könnte angesichts der derzeitigen Flüchtlingsbewegungen nicht aktueller sein, dennoch verzichtet Weyde klugerweise auf jede gewollte Aktualisierung. Zwei mächtige Schreibtische und schon entstehen Amtstuben, Schiffe, Pritschen und Heizkessel. Foto: Sinje Hasheider

Cervantes. Lichthof Ender versteht es mit wenigen Mitteln auf der Bühne Fantasiewelten erschaffen. Der mit schwarzen Papierstreifen bedeckte Bühnenboden wird zum tosenden Meer, zum kuscheligen Liebesnest, zur harten Galeerentortur, zum dunklen Kerker oder zur tiefschwarzen Höhle.

Gentrifiction, Lichthof Altbekannte Wortspiele treffen auf Wortsneuschöpfungen und entführen in unbekanntes Hirngelände. Das ist anspruchsvolle Sprachkunst, die Schneider wundervoll ausbalanciert zwischen Ernst und Ironie in Theater übersetzt hat. (Foto: (c) Marcus Krüger)

Gentrifiction, Lichthof Altbekannte Wortspiele treffen auf Wortsneuschöpfungen und entführen in unbekanntes Hirngelände. Das ist anspruchsvolle Sprachkunst, die Schneider wundervoll ausbalanciert zwischen Ernst und Ironie in Theater übersetzt hat. (Foto: (c) Marcus Krüger)

If, Kolbenhof Die beiden Frauen werden zum Spiegelbild einer Generation, die sich einer unglaublichen Vielfalt an Möglichkeiten gegenüber sieht. Scheinbar unendliche Variationen an Chancen stellen sich ihnen, nur an ihnen ist es sie zu nutzen. Sie allein können sich verantwortlich dafür machen, wenn sie nicht ergreifen. (Foto: Michael Schatzer)

Zucker, Golem Ein Klangteppich wird ausgebreitet. Scheinbar weich und sanft soll er den Zuhörer tragen und zu einer warmen Decke werden, die ihn einhüllt. Ein Schlaflied intonieren die beiden Damen mit ihrem lieblichen Bandnamen „Zucker“ ...

Karriere, Lichthof Kathrin Mayr hat eine Trilogie der Selbstinszenierung, der Selbstoptimierung und der Selbstausbeutung aus den Texten von Gerhild Steinbuch, Dirk Laucke und Ferdinand Schmalz zusammengestellt, die genau den atemlosen Sog entfaltet, unter dem auch die drei Glückssucher unermüdlich voranhetzen.

Honka, Lichthof Aus dieser historischen Gemengelage haben Marcel Weinand und Eva Engelbach ein morbide-überzeichnetes Mordsspektakel mit Musik im Lichthof in Szene gesetzt. Hinter einem Vorhang aus Frauenkleidern versuchen sie die Wahrheit über diesen Serienmörder und seine Opfer in den Liedern einer makaberen Ballade zu finden...

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