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Achtung Europa, wir kommen! |
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Das ROMACEN hat begonnen. Die Cyber-Hexen übernehmen die Macht. Denn sie haben eine Vision. Sie wollen mit ihrem Wissen die Welt zu einer besseren machen. So haben sie sich in die Brexit-Partei eingehackt und verhindern nun mit der Einschleusung ihres Virus den Ausstritt aus der EU. Sie bedienen sich nicht nur technischen Wissens, sondern wissen auch um die Kräfte der Kartenlesens, der Wahrsagerei und der Magie. Diese Frauen sind schön, schlau und wollen eine „romafuturistisch-solidarische“ Gesellschaft frei von Diskriminierung, Rassismus und Patriarchat erschaffen, das „Romacen“.
Doch ihr Umsturzversuch bleibt nicht unbemerkt. Vier von ihnen wird der Prozess gemacht. Doch statt ins Gefängnis zu gehen, entschließen sich zum Rückzug in das Stockholmsyndrom. Sie wollen erst wieder aufwachen, wenn ihre Zeit gekommen ist.
Die übrigen Zwei wollten nicht nur die Zukunft sondern auch die Vergangenheit verändern. Mit einer Zeitreise nach Ausschwitz planten sie den Aufstand der Roma im Lager unterstützen. Auch wenn das nicht ganz geklappt hat, glauben sie fest an ihre Mission. Sie starten durch mit ihrer feministischen Attacke, bei der ihnen die Neuen Menschen zur Seite stehen sollen. Sie ziehen los und kämpfen mit ihren Rappsongs für ihre Vision eines beginnenden Zeitalters.
Das tolle Bilderspektakel mit interaktiven Projektionen auf zwei Leinwänden, das die sechs Darstellerinnen in futuristische Welten versetzte, ließ die Zuschauer*innen in das Gedankenexperiment voll eintauchen. Mit dem GIUVLIPEN-Ensemble aus Bukarest unter der Leitung von Mihaela Drăgan stehen Roma-Frauen auf der Bühne, die mit Power, Energie, Können, Kreativität und Ideen für ihre Sichtbarkeit streiten. Das TAK holte sie für das Festival „Romatak“ nach Berlin. Mit ihrer Arbeit verabschieden sie sich klar vom Opferstatus und fordern selbstbewusst das Recht auf Gestaltung der Gesellschaft ein. Europa muss sich warm anziehen, diese Frauen haben alles, was ihm gefährlich werden könnte. Das wurde an diesem Abend mehr als deutlich.
Birgit Schmalmack vom 10.9.20
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