Garten der Lüste, DT In der Box des Deutschen Theaters kommt man als Publikum aber nicht in grünes Paradies, wie man erwarten könnte. Sondern in ein Schaukabinett, das für die Zuschauer:innen, die im Rund um die Bühne herum Platz nehmen, nur ein Guckloch und eine Aussparung für die Beine in die Pappmachékulisse freigelassen hat. Man soll sich ein Bild machen, aber nicht eintauchen dürfen.

 

Platanow, Deutsches Theater Erst als sich die Drehbühne ein letztes Mal dreht, alle Personen wie erschlaffte Puppen an Platanow vorbeiziehen und ein riesiges Loch im Bühnenrund eine leere Bühne zeigt, wird der Abgrund des eitlen Selbstdarstellers Platanow bebildert, der die Einsamkeit der Gesellschaft wieder spiegelt. Und man ist fast geneigt, dem Regisseur die langwierige, zweistündige gezielte Vorarbeit auf diesen einen Moment zu verzeihen. (Foto: Arno Declair)

 

König Ubu, Deutsches Theater Jarrys Farce war ein Skandal zu seiner Uraufführung. Heute ist es eher ein Vergnügen, den drei Schauspieler:innen (Linda Pöppel, Božidar Kocevski, Elias Arens) zuzusehen, wie sie sich auf der engen Bühne in komischsten Verrenkungen austoben und das Stück konsequent durch den Kakao ziehen. Sie klamauken sich durch das Stück, aber schaffen tatsächlich das Kunststück, auch den ernsten Hintergrund immer wieder durchschimmern zu lassen. (Foto: Arno Declair)

 

Baracke, DT Bossard versucht nicht, Rainald Goetz Stück „Baracke“ direkt in eine nachvollziehbare Geschichte mit einem klaren Handlungsstrang zu bringen. Nein, sie bricht ihn vielmehr noch weiter zu einem assoziativen Bilderreigen auf, der sich der direkten Eins-zu Eins Analogie widersetzt. Damit folgt sie Goetz in seinen elaborierten, ausufernden, gesellschafts-philosophischen Betrachtungen, die nur scheinbar zufällig die drei Figuren Bea, Armin und Uwe in den Mittelpunkt dieser Versuchsanordnung stellt und sich ihre mehr oder weniger scheiternden Liebesbeziehungen vorknöpft, um seine These der Entstehung von Gewalt in der kleinsten Terrorzelle auf die Probe zu stellen. (Foto: © Thomas Aurin)


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Hauptmann von Köpenick, Deutsches Theater