Tartuffe oder das Schwein der Weisen, DT Eine so unterhaltsame Neufassung des alten Textes ist eine würdige Neueröffnung der Openairbühne auf dem Vorplatz des Deutschen Theaters. Zum Glück hat Bosse mit dem Ensemble auch die Persönlichkeiten zur Verfügung, die in der Lage sind diesem Unsinn die Ahnung einer Metaebene zu geben. Foto: Arno Declair

 

Gaia googelt nicht, DT Mit dem Ensemble ironisiert sie den Text so virtuos, dass die philosophische Spielerei zu einer schauspielerischen wird. Mit bewundernswerter Leichtigkeit halten sie die Balance zwischen Veralberung und Hinterfragung und behaupten nie mehr zu sein, als sie sind: Spielende. Mit Worten, mit Gedanken, mit Überlegungen, mit Figuren, mit Stimmungen, mit Witzen.(Foto: Arno Declair)

   

When there's nothing left to burn you have to set Konsequent endet der Abend mit einem Lied, von einer Imbissverkäuferin in Ditsch-Uniform (Anja Schneider) an der Gitarre gesungen:“ Sag mir, wo die Blumen sind, sag mir, wo die Soldaten sind.“ Besser kann man den Tonfall des Abends nicht beschreiben. Man hätte es dem Text gegönnt, mit etwas mehr Mut zur Ernsthaftigkeit auf die Bühne gebracht zu werden.

 

Die Wildente, Deutsches Theater Der Inhalt ist klar ein Ibsen-Stoff. Doch die metaphorische Bebilderung der Nacherzählung war Kimmig dieses Mal zu wenig. Er musste den Text bis aufs Skelett abnagen, alle Figuren bloßstellen, damit ihr Drama noch deutlicher hervortritt. Doch so wurde aus dem psychologischen Spiel eine reine Versuchsanordnung.(Arno Declair)

   

Der Menschenfeind, DT Die bis zur Karikatur überdrehten Darstellung der Nebenfiguren in ihren ideenreichen schwarz-weißen Kostümoutfits, die jede von ihnen schon beim ersten Auftritt treffend charakterisieren, tut ein Übriges. Sie stehen im eindrucksvollen Kontrast zur Ernsthaftigkeit des moralischen Konflikts, in den Alceste sich geworfen sieht. So amüsiert diese gekonnte Umsetzung einerseits, aber weiß dennoch auch zu berühren.

   

Garten der Lüste, DT In der Box des Deutschen Theaters kommt man als Publikum aber nicht in grünes Paradies, wie man erwarten könnte. Sondern in ein Schaukabinett, das für die Zuschauer:innen, die im Rund um die Bühne herum Platz nehmen, nur ein Guckloch und eine Aussparung für die Beine in die Pappmachékulisse freigelassen hat. Man soll sich ein Bild machen, aber nicht eintauchen dürfen.


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Hauptmann von Köpenick, Deutsches Theater