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Die Kassette, Schauspielhaus

Zur Kritik von

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Die Kassette

Ausstellen menschlicher Bredouille

Hin und her gerissen zwischen zwei Frauen, da kommt der Oberlehrer Krull (Götz Schubert) arg in Bedrängnis. Auf der einen Seite geht es um 14000, in überwiegend bayerischen Staatspapieren angelegt. Doch noch hält sie die Tante Elsbeth (Anja Laïs) in den Händen und verlangt für ihr Erbe Respekt, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung. Auf der anderen Seite steht die reizende, junge Ehefrau (Karoline Bär), mit der Krull gerade aus den teueren Flitterwochen nach Hause gekommen ist. Geld oder Liebe? Das wird für Krull zur entscheidenden Frage. Noch schwieriger macht es seine Situation, dass er gerade wegen der einen, seiner anspruchsvollen, gar nicht bescheidenen Fanny das Geld so dringend benötigt, das die andere ihm wie eine Möhre vor die Nase hält, aber beide rasend eifersüchtig aufeinander sind. Der arme Krull zappelt zwischen den beiden Damen-Polen hin und her. Eine Ausgangslage, wie geschaffen für den Regisseur Herbert Fritsch, der ein Händchen im Ausstellen solcher menschlichen Bredouillen hat.
So lässt er auch für „Die Kassette“ am Schauspielhaus seine Schauspieler zappeln, wackeln, stottern, straucheln, stolpern und hangeln. Das ist ohne Zweifel witzig, zumal das Ensemble seine Sache durch die Bank hervorragend macht, die Kostüme wieder eine Schau sind und das Bühnenbild eindrucksvoll mit seinem riesenhaft geblümten Wandhalbrund übertrieben-bieder-bourgeois daherkommt. Es macht Spaß den Menschen bei ihrem Herumwinden um Wahrheit, Lüge, Neid, Faulheit, Raffgier und Lust zuzusehen. Doch das Gezappele bleibt leider an der Oberfläche und weist nicht über den Spaß hinaus. Bei Fritsch bleibt die Kassette nicht nur im Stück leer. Sie ist wunderhübsch dekoriert und mit viel Effekt in Szene gesetzt, doch an Inhalt fehlt es ihr.
Birgit Schmalmack vom 27.12.15




 

Die Kassette © Thomas Aurin

Schiff der Träume, Schauspielhaus
Feuerzangenbowle, Altonaer Theater

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