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| Anne, Ernst Deutsch Theater |
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Anne, Ernst Deutsch Theater
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Anne, Ernst Deutsch Theater Ich habe solche Sehnsucht
Ein dreizehnjähriges Mädchen erlebt seine Pubertät eingesperrt in zwei Zimmern, zusammen mit weiteren acht Menschen. Über zwei Jahren durfte Anne Frank (toll: Kristin Suckow) die Hinterhofräume in Amsterdam nicht verlassen. Als die Abholung ihrer Schwester angekündigt wird, ist der Familie klar, dass sie untertauchen muss. Zusammen mit einer weiteren Familie und einem älteren Herren beziehen sie die schon vorbereiteten Zimmer hinter der Bücherwand. Der lebenslustigen temperamentvollen Anne fällt es besonders schwer ihren Aktionsraum zu begrenzen. Ihr Tagebuch rettet sie vor dem Verrücktwerden. Doch ihre Sehnsüchte überfallen sie immer wieder. Nach Freunden, Gesprächen, Liebe, Luft, Vergnügungen… Dann träumt sie von einer Zukunft nach dem Krieg. In Paris will sie studieren. Mit dieser Traumvorstellung beginnen Leon de Winter und Jessica Durlacher ihre Dramatisierung des berühmten Tagebuches: Anne in einem schicken Restaurant mit fröhlichen Freunden kurz vor einem Kinobesuch trifft auf ihre große Liebe, der außerdem noch Verleger ist und großes Interesse an ihrem Tagebuch signalisiert. Doch Anne ist nie nach Paris gekommen. Kurz vor Ende des Krieges ist ihr Versteck entdeckt worden. Mit einem der letzten Züge sind alle Bewohner nach Auschwitz abtransportiert worden. Anne ist in Bergen-Belsen gestorben, zusammen mit ihrer Schwester. Nur ihr Vater (Frank Jordan) hat überlebt. Sorgsam zeichnet Regisseur Yves Jansen die zwei Jahre in ihrem Versteck nach. Ihr Paris-Traum ist die Erzählklammer und stellt sich zum Schluss als Fieberwahn einer Typhuskranken heraus. Jansen scheut sich nicht, die Langeweile und Ödnis des streng durchreglementierten Alltags im Versteck zu zeigen. Er schildert die aufbrechenden Streitigkeiten, denn die Nerven liegen blank in der erzwungenen Nähe, die keine Möglichkeit zum Rückzug bietet. Die Pubertät, die eine Selbstständigkeit zum Ziel hat, stößt hier an sehr enge Grenzen. Selbst das gute Verhältnis zu Annes geliebten Vater „Pim“ wird auf eine harte Probe gestellt und die Qualitäten ihrer Mutter kann sie erst viel später erkennen. Eine kleine Liebschaft zu dem Sohn der zweiten Familie sorgt kurzzeitig für ein wenig Abwechselung. Einige Längen hat das Stück. Allzu brav arbeitet sich der Regisseur durch den Text. Ein beherzterer Zugriff und ein höherer Grad an Abstraktion hätte ihm gut getan. Erst nach der Pause kommt Spannung auf und das betont sachliche Ende demonstriert, wie berührend Schlichtheit sein kann. Birgit Schmalmack vom 30.8.15
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Zur Kritik von
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Private Peaceful, Kammerspiele Wir sind keine Barbaren, Kontraste
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