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Dummy Lab, Chamäleon

Zur Kritik von

 
 
 


Dummy Lab

Experiment geglückt: Diese Züchtung ist gelungen

Im Dummy Lab werden sonderbare Gestalten gezüchtet. Sie können sich verrenken, können durch die Luft fliegen, sich in Reifen um die eigenen Achse drehen und vieles andere mehr, was dem Normalbürger unmöglich scheint. Hereingetragen werden sie wie Puppen, doch die Musik von Reecode am Mikro und Synthesizer und Lih-Qun Wong am Cello erweckt sie zum Leben. Frankenstein könnte einiges lernen. Diese Geschöpfe haben nicht nur überaus wohlgestaltete Körper, bis zur Perfektion trainierte Talente sondern auch noch eine sympathische Ausstrahlung.
Es wurde ein Circus-Erlebnis mit völlig neuen Sinneseindrücken angekündigt und damit keineswegs übertrieben. Die Künstler werden in die Computeranimationen von Frieder Weiss gestellt und projizieren mit ihren Bewegungen immer andere Licht-Formen auf die Rückwand. Wenn Mascha sich an den Stangen durch die Luft schwingt, wischt ihr Körper Sternenschauer auf die Projektionswand. Wenn Hong Nguyen auf der schrägen Ebene seinen Breakdance vollführt, scheint der Boden unter ihn aus sich verändernden Netzstrukturen zu bestehen. Wenn Alexis im Wheel tanzt, scheint sich ein Spinnennetz um ihn zu knüpfen.
Die Akrobaten vollbringen Unglaubliches zu den treibenden Beats und Songs der beiden live agieren Musiker. Ob mit der Lichtstab-Jonglage, mit dem Hulahoop-Reifen, am Cyr Wheel, am Vertikalstab oder an den Bungee Straps. Hat man schon jemanden am Lampenschirm durch die Luft fliegen und mit ihm über den Köpfen der Zuschauer tanzen sehen? Hat man schon eine Schlangenfrau mit einem Breakdancer einen Dance-Battle bestreiten sehen? Das alles zu einer Musik, die schon alleine einen Konzertabend wert gewesen wäre. Und doch bleiben die Regisseure dieser Show Eike von Stuckenborn und Markus Pabst dabei nicht stehen, sondern betten die Nummern in eine anspruchsvolle Choreographie, die diesen Circus mit einem Hauch Kunst umgibt.
Birgit Schmalmack vom 28.7.15



Othello, Theaterdiscounter
Zwei am Tresen, Kulturforum

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