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Tosca

Zur Kritik von

Abendblatt 
godot 
 


Tosca, Opernloft


Küchenkrimi


Tosca in ganz neuem Ambiente. Statt in eine Kirche und ein Gefängnis entführt zu werden, wird man willkommen geheißen in der „Trattoria Tosca“. „O Sole mio“, werden sie von Gastwirt Mario (Justin Moore), begrüßt, der seine Gäste zusammen mit seiner Frau Tosca (Aline Lettow) liebevoll bekocht. Und zwar live auf der Bühne, die in diesem Fall eine offene Küche ist. Die Gäste im Opernloft dürfen an Tischen Platz nehmen und werden von dem Ehepaar beköstigt. Vorspeisenteller, frisches Brot und frisch gebackenen Pizza werden serviert an den Tischen in den ersten Reihen. Fürs leibliche Wohl ist also gesorgt. Doch auch für das akustische. Die musikalische Leiterin Makiko Eguchi am Klavier und die Violinistin Beatriz Pavlicenco lassen das große Orchester nicht vermissen. Die Sänger glänzen mit vollen Stimmen, die die Zuschauer gleichermaßen mit den Arien Puccinis und italienischen Schmalzhits umschmeicheln.
Scarpia (Susan Jebrini) ist in der Fassung von Susann Oberacker zu einer Aufsehrein der Gesundheitsamtes mutiert, die das Restaurant lahmlegen will, wenn ihr nicht Mario zu Diensten ist. Da kennt Tosca keine Gnade mehr. Auch in der Trattoria wird es blutig. Nur das Scarpia zur Zweitverwertung noch dienlich ist. Der Fleischwolf auf der Bühnenküche macht es möglich. Wer sich auf diesen Krimispaß einlassen mag, erlebt einen Abend mit musikalischen und geschmacklichen Genüssen. Regisseurin Inken Rahardt wagt den unverkrampften Blick auf die Klassiker der Opernwelt, der auch nicht vor makaberen Wendungen, starken Vereinfachungen und skurrilen Überspitzungen zurückschreckt.
Birgit Schmalmack vom 14.7.14




 

Tosca im Opernloft

Nederlands Dans Theater
Sommer 14, Berliner Ensemble

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