Textversion
Berlin-Sommer-Special 2013
Berlin-Frühjahr-Special 2013
Berlin-Frühjahr-Special 2012
Berlin-Sommer-Special 2012
Berlin-Herbst-Special 2012
Berlin-Herbst-Special 2011
Allee Theater/Theater für Kinder
Altonaer Theater
Das Schiff
Delphi Showpalast
Die 2te Heimat
Echtzeit Studio
Elfen im Park
Engelsaal
English Theatre
Ernst Deutsch Theater
Fleetstreet
Fliegende Bauten
Fundus Theater
Gilla Cremer Unikate
Hamburger Sprechwerk
Hamburgische Staatsoper/Ballett
Hochschule für Musik und Theater
Kammerspiele, Logensaal
Kampnagel
Kellertheater
Kulturhaus 73
Kulturbühne Bugenhagen
Lichthof
Monsun Theater
MS Bleichen, MS Stubnitz
MUT-Theater
Neue Flora
Opernloft
Operettenhaus
Ohnsorg Theater
Polittbüro
Schauspielhaus
Schauspielstudio Frese
Schmidt Theater
Schmidts Tivoli
Sommertheater St. Georg
St. Pauli Theater
Thalia Theater
Theater N.N.
Theater im Hamburger Hafen
Theater in der Basilika
Theater an der Maschnerstraße
Theater in der Speicherstadt
Theater in der Washingtonallee
Theaterjugend
Theater Zeppelin
University Players
Winterhuder Fährhaus
Theater + Stücke
Stücke A-Z
Zähmung der Widerspenstigen

Die  Zähmung der Widerspenstigen

Wen ich zähme, den liebe ich


Wie inszeniert man dieses Stück von Shakespeare bloß noch zeitgemäß? Schließlich geht es um die richtige Unterordnung einer Frau unter ihren zugewiesenen Ehemann. Eine schwierige Aufgabe, die die Shakespeare Company aber mit Bravour meistert. Denn im Gegensatz zum Original treffen zwei ebenbürtige Kontrahenten aufeinander, die sich ihren Zugang zur Liebe erst in harten Zweikampf erstreiten müssen. Die wilde Katie trifft auf den Obermacho Petrucchio.
Dass die Inszenierung ganz in der Jetztzeit angekommen ist, zeigt sie schon in den Eingangsszenen. Die Reisenden reisen nicht etwa mit Pferd und Kutsche an sondern mit dem ICE. Alle Geräusche erzeugen die Schauspieler live. Das Quietschen der Bremsen, das Rattern des Zuges, das Rauschen des Windes, das Öffnen und Schließen der Türen und die Zugansagen. Alles selfmade by the crew! Mit Ruckeln, Rutschen und Rempeln finden so die ersten Begegnungen zwischen Mutter Baptista mit ihren beiden heiratsfähigen Töchtern Katharina (Katharina Kwaschik)und Bianca (Elisabeth Milarch) und den Interessenten Hortensio (Erik Studte), Lucentio (Oliver Rickenbacher) und Petrucchio (Andreas Petri) statt. Die beiden ersteren konkurrieren um die schön sanfte Bianca, Petrucchio hat es auf die spröde, kratzbürstige Katharina abgesehen. Die Übersetzung von Christian Leonard geht herzhaft zur Sache, lässt keine Gelegenheit zu deftiger Ausdrucksweise aus und hat jeden Staub der Vergangenheit abgeschüttelt.
Die Schauspieler springen von einer Rolle in die nächste. Sie kennen keine Standesunterschiede und werden schnell vom Herren zum Diener. Als Erkennungsmerkmale reichen dann eine Bommelstrickmütze oder eine selbstgestrickte Wollstrickmaske. Viele liebevolle Einfälle machen den Abend im Naturpark Schöneberg zu einem großen Vergnügen. Doch es sind die zarten Momente, in denen Katharina die Ursprünge ihrer Kratzbürstigkeit offenbart und Petrucchio seine weichen Seiten zeigt, die ihn erst rund machen.
Birgit Schmalmack vom 19.7.13




 

Die Zähmung der Widerspenstigen Shakespeare Company Berlin

Räuber in the box
Sarg niemals nie

Druckbare Version