Textversion
Allee Theater/Theater für Kinder
Alma Hoppe
Altonale
Altonaer Theater
Das Schiff
Die Burg
Die 2te Heimat
Elbarkarden
Engelsaal
English Theatre
Ernst Deutsch Theater
Fleetstreet
Fliegende Bauten
First Stage
Freie Gruppen
Gilla Cremer Unikate
Hamburger Sprechwerk
Hamburgische Staatsoper/Ballett
Hochschule für Musik und Theater
Imperial Theater
Kammerspiele, Logensaal
Kampnagel
Kellertheater
Kulturhaus 73
Lichthof
Monsun Theater
MS Bleichen, MS Stubnitz
MUT-Theater
Neue Flora
Opernloft
Operettenhaus
Ohnsorg Theater
Polittbüro
Schauspielhaus
Schauspielstudio Frese
Schmidt Theater
Schmidts Tivoli
Sommertheater St. Georg
St. Pauli Theater
Stage Theater
Thalia Theater
Theater N.N.
Theater im Hamburger Hafen
Theaterin der Basilika
Theater in der Speicherstadt
Theater Das Zimmer
Theater Zeppelin
University Players
Winterhuder Fährhaus, Theater Kontraste
Supergute Tage, JDSH

Supergute Tage, Junges Schauspielhaus



In einer Raumkapsel

Christopher ist ein besonderer Junge. Er nimmt die Welt anders wahr als seine Umwelt. Menschenmengen irritieren ihn. Beziehungen sind für ihn schwieriger als das Auswendiglernen der Primzahlen bis 7507. Er braucht ganz klare Strukturen. Jede Veränderung führt zu Überforderungen. Körperkontakt ist ihm verhasst. Mathematik liebt er. Er ist der erste an seiner Sonderschule, der mit 15 Jahren eine Abschlussprüfung in Mathematik absolviert. Obwohl der Tag, an dem er sie schreibt, kein superguter Tag für ihn ist, schreibt er eine Eins. Sein Berufsziel ist Astronaut. Ein Dasein in einer Raumkapsel umgeben von Maschinen fern ab von anderen Menschen mitten durch Weltall schwebend erscheint ihm als ideale Daseinsform.

Sein Leben stellt ihm nun zwei Rätselaufgaben, deren Ermittlung ihn trotz des strikten Verbotes durch seines Vater nicht loslässt. Er muss sie knacken. Wie eine logisch heraufordernde Mathematikaufgabe geht er an die Fragen heran: Wer hat den Nachbarshund umgebracht? Warum hat der Vater Christophers Mutter für tot erklärt? Im Laufe des Abends wird Christopher die Antworten finden, doch dabei an den Rand seiner Möglichkeiten kommen. Er wird vom Vater weglaufen und seine tot geglaubte Mutter in London suchen.

Eine unüberwindliches Hindernis für Christopher, der ein Asberger-Autist ist. Er wird dabei über sich hinauswachsen. Auf grauen Betonstufen, die schon zu Beginn sein späteres Herumirren zwischen den Bahnsteigen und Fußwegen in London vorwegnehmen. Florens Schmidt findet als Darsteller von Christopher eine gute Balance zwischen Normalität und Besonderheit seiner Figur. Er spielt ihn ohne übertriebenen Realismus. Ebenso agieren seine Lehrerin (Christine Ochsenhofer), sein Vater (Hermann Book) und seine Mutter (Maureen Havlena) mit der nötigen Ernsthaftigkeit. Regisseur Klaus Schumacher sorgt mit der Ausgestaltung der Nebenrollen dagegen für ein Plus an Unterhaltungswert, um das jugendliche Publikum über die fast zweistündige Aufführung bei der Stange zu halten. Sie überzeichnen ihre Figuren mit viel Witz. Es wirkt: Aufmerksam verfolgen die Jugendlichen die Entwicklung Christophers und bejubeln zum Schluss das Ensemble.
Birgit Schmalmack vom 14.10.16



KeinOrt.Finsternis, Lichthof

Druckbare Version