Das Totenschiff, Lichthof
Jungregisseurin Clara Weyde schildert mit ihren vier tollen Schauspielern eine Männergemeinschaft, die nichts mehr zu verlieren hat. Der Stoff aus der Zeit des ersten Weltkrieges von B. Traven könnte angesichts der derzeitigen Flüchtlingsbewegungen nicht aktueller sein, dennoch verzichtet Weyde klugerweise auf jede gewollte Aktualisierung. Zwei mächtige Schreibtische und schon entstehen Amtstuben, Schiffe, Pritschen und Heizkessel. Foto: Sinje Hasheider
Cervantes. Lichthof
Ender versteht es mit wenigen Mitteln auf der Bühne Fantasiewelten erschaffen. Der mit schwarzen Papierstreifen bedeckte Bühnenboden wird zum tosenden Meer, zum kuscheligen Liebesnest, zur harten Galeerentortur, zum dunklen Kerker oder zur tiefschwarzen Höhle.
Gentrifiction, Lichthof
Altbekannte Wortspiele treffen auf Wortsneuschöpfungen und entführen in unbekanntes Hirngelände. Das ist anspruchsvolle Sprachkunst, die Schneider wundervoll ausbalanciert zwischen Ernst und Ironie in Theater übersetzt hat. (Foto: (c) Marcus Krüger)
Gentrifiction, Lichthof
Altbekannte Wortspiele treffen auf Wortsneuschöpfungen und entführen in unbekanntes Hirngelände. Das ist anspruchsvolle Sprachkunst, die Schneider wundervoll ausbalanciert zwischen Ernst und Ironie in Theater übersetzt hat. (Foto: (c) Marcus Krüger)
If, Kolbenhof
Die beiden Frauen werden zum Spiegelbild einer Generation, die sich einer unglaublichen Vielfalt an Möglichkeiten gegenüber sieht. Scheinbar unendliche Variationen an Chancen stellen sich ihnen, nur an ihnen ist es sie zu nutzen. Sie allein können sich verantwortlich dafür machen, wenn sie nicht ergreifen. (Foto: Michael Schatzer)
Zucker, Golem
Ein Klangteppich wird ausgebreitet. Scheinbar weich und sanft soll er den Zuhörer tragen und zu einer warmen Decke werden, die ihn einhüllt. Ein Schlaflied intonieren die beiden Damen mit ihrem lieblichen Bandnamen „Zucker“ ...
Karriere, Lichthof
Kathrin Mayr hat eine Trilogie der Selbstinszenierung, der Selbstoptimierung und der Selbstausbeutung aus den Texten von Gerhild Steinbuch, Dirk Laucke und Ferdinand Schmalz zusammengestellt, die genau den atemlosen Sog entfaltet, unter dem auch die drei Glückssucher unermüdlich voranhetzen.
Honka, Lichthof
Aus dieser historischen Gemengelage haben Marcel Weinand und Eva Engelbach ein morbide-überzeichnetes Mordsspektakel mit Musik im Lichthof in Szene gesetzt. Hinter einem Vorhang aus Frauenkleidern versuchen sie die Wahrheit über diesen Serienmörder und seine Opfer in den Liedern einer makaberen Ballade zu finden...
Deportation Cast, Lichthof
Deportation Cast: Ständiger Perspektivwechsel ist gefragt (Foto: Marcus Renner)
Stimme X, Lichthof
Neues Musiktheater an ungewöhnlichen neuen Orten zu präsentieren, das das Hören zu einer neuen Kunstform erhebt, hat sich Stimme X vorgenommen...
Hamlet, Lichthof
Doch dieser Hamlet, der sich hier auf seinen Dachboden zurückgezogen hat, braucht keine leibhaftigen Gegenspieler mehr. Er spielt all seine Zweifel, seine Wut, seine Rachegelüste, seine unterdrückten Sehnsüchte und seine Hassgefühle immer und immer wieder in seinem Kopf durch. So ist es sinnig, dass ihm nicht nur der Geist seines Vaters erscheint, sondern auch seine übrigen Gesprächspartner von ihm selbst erschaffene und gespielte Puppen sind.(by Marc Schnittger)
Plusminus 100 Jahre
„Wir haben genug von schlank, von schön, von Supermamas“,... rufen sie zum Schluss. „Doch wir haben noch lange nicht genug!“ Jubelnder Applaus am Freitag im Lichthof war die Antwort des Premierenpublikums...
Willi Tell
Das freie Theaterensemble „Die Azubis“ hat sich den Schweizer Freiheitskämpfer „Wilhelm Tell“ zum Vorbild genommen und ihn in Hamburg auf die Straßen geschickt. Er kämpft hier seinen Kampf gegen die Oberen für sein Stückchen Heimat. Wem gehört die Stadt? Wofür lohnt es zu kämpfen? Ins Wespennest dieser Fragen stoßen die Azubis zielsicher mit Altonaer Willi Tell-Adaption.
Wunder dich
Gibt es einen Gott? Was ist Weisheit? Wie wirkt Erinnerung? Was passiert nach dem Tod? Gibt es eine Hölle? Mitphilosophieren dürfen die Zuschauer im Lichthof, denn die Schauspieler Iris Rufner und Johannes Nehlsen nehmen sie mit in ihr Wunderlabor. (Foto: Iris Holstein)
Herbst der Untertanen
Nino Haratischwili analysiert in ihrem Stück „Herbst der Untertanen“ beindruckend scharf, beklemmend dicht und anrührend intensiv die Gewalt- und Hassspirale, die der Krieg tief in eine Gesellschaft hineindreht , bis sie in alle Bereiche vorgedrungen ist... (Foto © Daniela Merz/Sollsuchstelle)
Muttersprache Marmeloschn
„Jiddisch für zusammengerotteter Haufen, der Probleme aus sich selbst heraus produziert und das als Lebensgrundlage braucht. Auch bekannt als FAMILIE“, so erklärt Rahel ihrer Mutter das Wort Mischpoke, meint aber eigentlich ihre Beziehung zu ihrer Familie. (Foto Marcus Renner)
Desaster
Ein Bild, das die Bindung zwischen den beiden perfekt verdeutlicht, ist ein meterlanger, grauer Strickmantel, der der Tochter übergestreift wird. An seinem Ende sitzt strickend die Mutter. Die übergroße, wärmende Fürsorge hält die Tochter fest, begrenzt ihren Freiraum und verpflichtet sie zur Dankbarkeit vor so viel emsiger, liebevoller Arbeit...
Ich würde gerne leben...
M. lebt in einer Diktatur der Selbstverwirklichung. Ständig steht er unter dem Druck zum Ausdruck seiner ganz individuellen Persönlichkeit. M. hat sein ganzes Leben freiwillig diesem Diktat unterworfen, denn er ist Künstler...