|
|
|
|
| Wie im Himmel, Altonaer Theater |
|
|
Wie im Himmel, Altonaer Theater
|
Musik befreit
Der Stardirigent hat sich nach einem Burnout in sein Heimatdorf zurückgezogen. Ruhe und Einsamkeit sucht er. Doch da spielen die Dorfbewohner in der schwedischen Einöde nicht mit. Die eine kommt einem Spezialitätenkorb vorbei, der andere bietet seine Reparaturdienste an, der nächste lädt zum Abendessen im Pfarrhaus ein und die letzte bittet zur Kirchenchorprobe. Zurückgezogenheit schient hier nicht möglich zu sein. So fügt er sich dem Willen der Dorfgemeinschaft. Er, der stets die Erfüllung, Schönheit und das Glück ausschließlich in der Musik gesucht hat, muss sich plötzlich mit Menschen auseinandersetzten. Zu seinem Erstaunen erkennt er, dass ihm genau dies sein Leben lang gefehlt hat. So wie der Kirchenchor sich auf seine musikalischen Chorleiterexperimente einlässt, so lässt er sich auf die angebotenen Beziehungserfahrungen ein. Liebe und Musik finden zusammen und lassen sowohl den Musiker wie die Dorfbewohner reifen. Regisseur Axel Schneider nutzt die Filmvorlage für seine Inszenierung am eigenen Hause für einen Wohlfühlabend mit Musik und Botschaft. Er schneidet die Szenen geschickt und unaufwendig auf offener Bühne ineinander. In der alten Schule werden die Turnkästen zum Kuchentresen und die Reckstange zum Kleiderständer. Schnell sind die Rückwände umgeklappt und mit der Wolkenkulisse können sich Musiker und Zuschauer „Wie im Himmel“ fühlen. Kitschfrei ist dieser Abend nicht, zu schön sind all die vielen Happy-Endings, die die Musik hier den Menschen beschert. Doch die klischeearmen, authentischen und sympathischen Darsteller, die auch noch hervorragend singen können, machen den Abend dennoch überaus sehenswert. Birgit Schmalmack vom 23.7.15
|
Gier, Bunker
|
Druckbare Version
|
|
|