Die Guten vom Kiez
Wenig nobel geht es bei diesem „König“ zu. Käptens (Götz Fuhrmann) Familie heißt zwar mit Nachnamen König, aber haust mit sieben Leuten auf engsten Raum im Souterrain. Sie ist weder wohlhabend, noch sorgt ihr Oberhaupt für seine Nachkommen. Die älteste Tochter Marie (Nadine Schreier) muss einspringen, obwohl sie wohl als einzige den Abflug aus den Dauerproblemen am Rande des Existenzminimums schaffen könnte. Doch diese Familie lebt auf dem Kiez in St. Pauli und da hält man auch in der Pleite zusammen. Dieser Sozialromantik gibt sich die neue Musical-Soap im Schmidts in liebevoller Verklärung hin. Schön klingende, mitreißende Songs machen das Wohlfühlprogramm komplett. Wenn dann noch flotte Dialoge, sympathische Darsteller, tolle Stimmen, ein detailgenaues Bühnenbild und ein paar fetzige Choreographien dazukommen, ist für einen vergnüglichen, unterhaltsamen Abend gesorgt. Das bewährte Team aus Martin Lingnau, Mirko Bott, Heiko Wohlgemuth und Corny Littmann haben sicheres Gespür für den Publikumsgeschmack bewiesen: Gut gemachte Unterhaltung mit ein paar kapitalismuskritischen, klassenkämpferischen Randbemerkungen garniert ist immer noch eine Mischung, die die altbekannten, immer wieder gern gesehenen Klischees vom Kiez publikumswirksam und reihenfüllend auf die Bühne bringt. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die „Königs vom Kiez“ der Anfang einer weiteren beliebten Serie wie seine Vorgänger „Pension Schmidt“ und „Villa Sonnenschein“ sein wird. Birgit Schmalmack vom 9.9.13
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