Textversion
Berlin-Herbst-Special 2013
Berlin-Sommer-Special 2013
Berlin-Frühjahr-Special 2013
Berlin-Frühjahr-Special 2012
Berlin-Sommer-Special 2012
Berlin-Herbst-Special 2012
Berlin-Herbst-Special 2011
Allee Theater/Theater für Kinder
Altonaer Theater
Das Schiff
Delphi Showpalast
Die 2te Heimat
Echtzeit Studio
Elfen im Park
Engelsaal
English Theatre
Ernst Deutsch Theater
Fleetstreet
Fliegende Bauten
Fundus Theater
Gilla Cremer Unikate
Hamburger Sprechwerk
Hamburgische Staatsoper/Ballett
Hochschule für Musik und Theater
Kammerspiele, Logensaal
Kampnagel
Kellertheater
Kulturhaus 73
Kulturbühne Bugenhagen
Lichthof
Monsun Theater
MS Bleichen, MS Stubnitz
MUT-Theater
Neue Flora
Opernloft
Operettenhaus
Ohnsorg Theater
Polittbüro
Schauspielhaus
Schauspielstudio Frese
Schmidt Theater
Schmidts Tivoli
Sommertheater St. Georg
St. Pauli Theater
Thalia Theater
Theater N.N.
Theater im Hamburger Hafen
Theater in der Basilika
Theater an der Maschnerstraße
Theater in der Speicherstadt
Theater in der Washingtonallee
Theaterjugend
Theater Zeppelin
University Players
Winterhuder Fährhaus
Theater + Stücke
Stücke A-Z
Asylmonologe

Zur Kritik von

tagesspiegel 
berlin-online 
 


Asylmonologe



Von einem Gefängnis ins nächste

Drei Schicksale, drei Flüchtlinge, drei Schauspieler – das ist das schlichte Konzept der Asylmonologe. Und doch wird der Abend spannend wie ein Krimi. Obwohl die drei Schauspieler die ganzen neunzig Minuten auf einem Fleck vor dem Publikum stehen und nur an wenigen Stellen von Schlagzeug und Piano leise unterstützt werden, entfalten ihre Erzählungen, die hochverdichtet ineinander geschnitten sind, ihren eigenen bezwingenden Sog. Denn ihre Geschichten brauchen kein Beiwerk. Sie haben alle Entsetzliches hinter sich gebracht. Die kurdische Safiye (Anika Lehmann) hat viele Jahre im Folter-Gefängnis gesessen, dem togolesischen Ali (Eray Egilmez) drohte die Ermordung und der äthiopische Felleke (Asad Schwarz-Msesilamba) war seines Lebens nicht mehr sicher.
Alle drei sind starke, aufrechte Persönlichkeiten, die für ihre Meinung auch unter Lebensgefahr einstanden und einstehen. Sie waren sich sicher: Sie werden in Deutschland politisches Asyl gewährt bekommen. Doch sie müssen schmerzlich feststellen, dass sie von einem Gefängnis in das nächste gekommen ist. Sie landen in erbärmlichen Zuständen in Asylbewerberheimen, sie werden durchgehend grundsätzlich der Lüge bezichtigt, sie kommen in Abschiebehaft, sie werden misshandelt, ihre Würde wird beständig untergraben.
Diese Monologe sind eine Anklage. Um relativierende Zwischentöne kümmern sie sich nicht. Die klare Botschaft soll nicht verwässert werden. Die Asylmonologe, für die Michael Ruf Buch und Regie gemacht hat, sollen mit eindeutigen Schicksalen aufrütteln. Leider ist diese Aufklärung bitter notwendig, um ein Gegengewicht zur allgegenwärtiger, tendenziöser Berichterstattung und Rechtssprechung zu bilden. Die Schauspieler stellen sich ganz in den Dienst der guten Sache. Sie werden zu Ali, Felleke und Safiye bis zu Momenten mit tränenerstickten Stimmen. Ein sehr bewegender und wichtiger Abend.
Birgit Schmalmack vom 7.10.13




 

Asylmonologe im Heimathafen by Viktor Slota

Zauberberg
Zarenbraut

Druckbare Version