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| Storm, Lichthof |
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Storm - Das Meer - Die Geister - Du!, Lichthof
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Norddeutsches Stimmungsbild
Die Lichtung, der Wald, die Hecke, die Gräser, der Sturm, das Wasser, die Liebe, der Tod. Die Themen in der Lyrik Theodor Storms sind direkt, greifbar und existenziell. Wenn Wolfgang Häntsch als Theodor Storm in ein Zwiegespräch mit dem Geiger Henning Petersen über die Dichtung treten, hat der Abend seine stärksten Momente. Petersen kontrapunktiert, kommentiert und karikiert mit seinem virtuos genutzten Instrument die gesprochenen Worte. Die tiefe warme Stimme Häntschs ist wie gemacht für die Texte des Husumer Dichters. Die Videoprojektionen auf der rückwärtigen Leinwand zeigen dazu Nahaufnahmen von Pflanzen, Wolken, Wellen und Wasser. Regisseur Frank Düwel nutzt für seinen Theodor-Storm-Abend, der auch im Auftrag der Storm-Gesellschaft entstanden ist, Auszüge aus dessen Gedichten und Novellen. Da Gedicht "Waldweg" folgt auf die Novelle "Unter dem Tannenbaum" und das Gedicht "Knecht Ruprecht". Launiges wechselt mit Tiefgängigem. Auszüge aus dem Schimmelreiter münden in ein Liebesgedicht, das zum "Beginn des Endes" führt und schließlich direkt mit dem Tod den endgültigen Schlusspunkt setzt. Den großen Laienchor setzt Düwel nicht nur choreographisch ein sondern lässt ihn gleichrangig neben dem Profischauspieler Häntsch chorisch mit eingeschnittenen Textpassagen auftreten, was mitunter den inhaltlichen Tiefgang schmälerte. Düwel hat versucht Storms Dichtkunst in atmosphärisches Musiktheater zu übertragen. Ihre Düsternis kann man allenfalls ahnen. So ist Düwel ein verklärter und amüsierter Blick auf Storm gelungen. Die hinterfragenden Töne, die Storm auch heute höchst aktuell sein lassen, überlässt er dabei lieber ganz der Geige. Birgit Schmalmack vom 8.10.17
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Tartare Noir, Schauspielhaus Rose Bernd, Schauspielhaus
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