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| Lesbos, DT |
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Zur Kritik von
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Lesbos - Backbox Europa, Deutsches Theater
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Das Versagen der EU
Auf kleinen Papphockern sitzen die Zuschauer in der Blackbox Europa. Ausgeliefert sind sie den Filmen und Fotos an den vier sie umgebenden Wänden in der Box des Deutschen Theaters. Die Bilder, die von Lesbos ins heimische Wohnzimmer kommen, können schnell weggezappt werden. Hier sind sie allumgebend. Einfühlen sollen sie sich, wie der Regisseur Gernot Grünwald das auch für sein drei Schauspieler auf ihrer Recherchereise nach Lesbos vorgesehen hat. Sie besuchten die beiden Flüchtlingslager auf der Insel. Moria, das eigentlich für 800 Personen gebaut war, und jetzt seit dem Schließen der Balkanroute für 6000 Menschen reichen muss. Ein Gefängnis des Wartens ohne Hoffnung auf ein Vorwärts oder Zurück. Und das zweite Lager Karatepe ist für bedürftigere Geflüchtete oder schlicht „Gäste“ vorbehalten, mit einem Essenbringservice und einem Unterhaltungsprogramm rund um die Uhr. Sie finden einen geheimen Friedhof für Flüchtlinge. Sie sprechen mit dem Bürgermeister von Lesbos. Sie hören die Geschichten von vielen Flüchtlingen. Sie sehen die Küsten, die vor einem Jahr noch die Rettungswesten säumten. Sie sind Augenzeugen von Landungen zweier Schlauchboote. Sie befragen Menschenrechtsaktivisten und Helfer nach ihren Erfahrungen und Beweggründen. Die drei Schauspieler haben ihre eigene Sicht auf die Schicksale: Katharina Schenk ist fassungslos und wütend angesichts der Ungerechtigkeit und des Leids, dass die EU diesen Menschen in Not antut. Bozidar Kocevski. sieht sich alles vor dem Hintergrund der Geschichte eines Heimatlandes Mazedonien an. Und Thalfakar Ali ist selber ein geflüchteter Schauspieler aus dem Irak, der auf ein Bleiberecht in Deutschland hofft. Aus all diesen Bruchstücken macht Grünwald mit seinem Schauspieler-Team ein ganz persönliches Kaleidoskop der Flüchtlingsproblematik. Sie schließt mit einem Plädoyer für die Öffnung aller Grenzen. Wenn das Geld schon globalisiert werden konnte, warum nicht auch Menschen? Ein aufrüttelnder, einfühlender und sehr persönlicher Abend ist so entstanden, der die Bilder und die Schauspieler sehr dicht an die Zuschauer herankommen lässt. Natürlich liefert auch er keine Antworten, aber sehr viele Fragen, die die Zuschauer genauso hilflos zurücklassen wie das Ensemble. Birgit Schmalmack vom 10.4.17
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Endspiel, BE
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