Großer Spaß auf kleiner Bühne
Es gibt immer ein Comeback, verkünden die Darsteller in einem mitreißenden Schunkelsong am Schluss. Doch genau das ist nicht der Fall: Die Theorien von Karl Marx dürfen in dem ihm von der Alt-Linken-Band „Die Prinzen“ (Maximilian Reeg, Steffen Lukas, Tobias Künzel) gewidmeten Musical kein ideologisch reines Comeback feiern. Zwar entlarvt die Finanzkrise die kriminellen Machenschaften des Bankers Acreman gnadenlos und bereitet seiner Dauer-Champagner-Party ein jähes Ende. Zwar kann auch der Finanzmagier Mammonson den Mammon-Segen nicht wieder herbeizaubern und nur der mittellose Musiker Marc die Liebe der Bankierstochter Jenny gewinnen. Doch die Botschaft am Schluss ist eher Prinzen- als Marx-kompatibel: Musik und Schnaps geht immer! Also machen das Dreiergespann aus Vater, Tochter und Schwiegersohn in spe in der ehemaligen Bankiersvilla einfach eine Musikkneipe auf. Das Hamburger Team unter der Regie von Lea Fischer transferiert das Musical, das im Theater Plauen seine Uraufführung auf großer Bühne hatte, mit leichter Hand auf den kleinen Theatersaal im Monsuntheater. Statt greller Bühnenausstattung gibt es hier wohltuend schwarz-weiße Ästhetik. Die Bühnendeko und Kostüme sind im artifiziellen Comic-Stil gehalten. Ernst gemeint ist hier wenig, das macht die Inszenierung von Anfang an deutlich. So bietet sie viel Raum für jede Menge Ironie, Übertreibung und Klamauk. Doch auch eine Portion Herz-Schmerz darf wie für jedes richtige Musical nicht fehlen. So war für viel Vergnügen unter den Zuschauern gesorgt. Birgit Schmalmack vom 2.3.15
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