Neues Format im Sprechwerk!
Jetzt auch im Sprechwerk: Der „theater_slam“. Der Moderator Lars Kokemöller führte locker-flockig auf dem kleinen Treppenvorsprung vor dem geschlossenen Vorhang durch den Abend und überbrückte so charmant die Umbaupausen. Er hatte nicht zu viel versprochen: Eine bunte Bandbreite an Theaterformaten war zu sehen. Improtheater, Klassiker-Collage, Surreales Theater, Performance, Work in Progress oder Monologe - alles war dabei. Witziges folgte auf Dramatisches, Künstlerisch Ambitioniertes auf Unterhaltsames. Die fast durchweg hohe Qualität der Darsteller und Inszenierungsansätze ließen den Abend nie langweilig werden. Besonders beeindruckten die Monologe, die die Einsamkeit heutiger Großstadtmenschen zum Thema hatten. Denise Stellmann erzählte mit ihrem eindrücklichen, selbstreflexiven Monolog „Fast allein“ von einer Frau, die eine große unerfüllte Sehnsucht quält. Sie riss eine mögliche Geschichte an, die Interesse auf mehr weckte. Ebenso faszinierte Marcus Staab mit seinem überaus intensiven Auftritt in „Being an man“. Er spielte einen urbanen Mensch, der sich langsam in ein Nichts auflöst, weil er sich in der Anonymität zu verlieren droht. Grandios! Dem Moderator wurde es nach dem letzten der sieben Beiträge des Slams nicht leicht gemacht, mit Hilfe der Applausstärke den Gewinner zu ermitteln. Er entschied sich für den dritten Publikumsfavoriten „Tequilla in the Bookstore“. Ben Hartwig und Julia Pöhlmann begeisterten mit ihren kleinen, hintersinnigen Szenen zu Paarbeziehungen unterschiedlicher Ausprägung. Ausgehend von Wortspielereien bedienten sie sich dabei Elementen der Pantomime, des Sketches, des Kammerspieles und der Poesie. Das Sprechwerk war prall gefüllt, die Stimmung war hervorragend, insgesamt war es ein netter Abend mit kurzen Theater-Appetitanregern. Es ist demnach erwiesen: Hamburg hat also durchaus noch Platz für einen weiteren Theater-Slam! Birgit Schmalmack vom 12.1.13
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