Der Untergang des Hauses Usher
Der Untergang des Hauses Usher
In das Fantasiereich der Puppen!
In dieser Inszenierung sind die Puppen die Stars. Die Puppenmacherin Melanie Kuhl hat sie gestaltet. Es sind fast menschengroße Gelenkpuppen mit riesigen Augen, sprechenden Gesichtern und Körpern. Der Spieler Sebastian Kurz erweckt sie alle zum Leben. Der Musiker Gero John liefert dazu an seinem E-Cello und mit seiner Loop-Station den unheimlichen Soundtrack. Zusammen sind diese drei die Bühne Cipolla aus Bremen, die zum diesjährigen Privattheatertagen nach Hamburg eingeladen wurde.
Sie präsentierten ihre Fassung von Edgar Allen Poes Geschichte "Der Untergang des Hauses Usher". Auf der Bühne des Winterhuder Fährhauses schaffte es Sebastian Kurz nicht nur allen Puppen Leben einzuhauchen sondern auch noch den Freund zu spielen, der den sterbenskranker Bewohner Roderick Usher besucht und mit ihm in die bedrohliche Geisterszenerie des Hauses hineingezogen wird. Mit wenigen Mitteln und vielen Puppen schaffen es die engagierten Theatermacher, die bedrohliche Stimmung auf der Bühne zu erzeugen. Die Fantasie, die Poe mit seiner Geschichte in Gang brachte, übertrug das Ensemble konsequent in das Reich der Puppen. Bis zum Schluss bestätigte sich der erste Eindruck: Hier übernehmen die Puppen die Regie.
Birgit Schmalmack vom 20.6.19