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Das lange Nachspiel, Monsuntheater

Das lange Nachspiel einer kurzen Mitteilung


Über Bande spielen

Noch ist die Welt in Ordnung. Fröhlich tänzelnd kommen die vier Freunde auf die Bühne. Vier, die ihre Beziehungen untereinander noch für gut und klar geregelt halten. Doch dann macht einer von ihnen eine kleine Bemerkung: Er trage sich mit dem Gedanken weg zu gehen. Sofort beginnt das Pingpong-Spiel der Gerüchte zwischen den Vieren. Hast du schon gehört? Jon (Thomas Georgi) will weggehen!
Wie ein beiläufig geäußerter Gedanke sich verselbstständigt, Beziehungen durch einander wirbelt, Konflikte offenlegt und Fakten schafft, zeigt das Stück der Niederländerin Magne van den Berg.
Wie bei einem Billardspiel wird oft über Bande gespielt. Man redet zuerst über den anderen statt mit ihm. Konfrontiert ihn dann aber mit den weiter getragenen Gerüchten und treibt ihn so vor sich her.
Je mehr Alkohol aus der Getränke Säule abgezapft wird, desto mehr gerät die Stimmung in Schieflage. Konflikte brechen auf, die bisher unter den eingespielten Gewohnheiten gut verborgen geblieben waren.
Luise (Melissa Anna Schmidt) will, dass alles so bleibt, wie es ist. Bisher hatte sie ihren Ehemann Johan (Marco Wittorf) und ihren Geliebten Jon. Nachdem er nun eventuell gehen will, muss sie erstmals Entscheidungen treffen. Wäre sie bereit ihren Mann zu verlassen? Sjon (Peter Johan) sieht dagegen seine Chance gekommen: vielleicht nimmt Luise ihn als Ersatz für Jon? Als sie das vehement ablehnt, hat er nichts mehr zu verlieren und steckt Johan die Affäre seiner Frau mit seinem Freund. Nun muss sich Johan mit der tatsächlichen Qualität seiner Ehe auseinander setzen.
Der Sommer ist vorbei, mahnt Sion danach immer wieder. Stellt euch den Tatsachen, rät er den Menschen, die er bisher für seine besten Freunde hielt. Er hat diesen Erkenntnisprozess schon hinter sich.
Regisseurin Johanna Hasse hat das Stück in seiner ganzen Klarheit ohne überflüssiges Beiwerk inszeniert. Das schräge Geviert auf der Bühne erinnert an eine Insel, auf der die Vier abgehoben von der restlichen Welt leben. Nichts soll und darf sich hier verändern. Und wenn doch? Gleichzeitig ähnelt es auch einem Billardtisch, auf dem die Vier ihr Freundschaftsspiel spielen. Zum Schluss setzen sie sich auf den Rand und hängen ihre Beine über die Kante. Sie sind dabei auszusteigen und sich neue Lebensräume zu erschließen.
Ein kluges Stück mit vier toll besetzten Schauspielern unter einer punktgenauen Regie.
Birgit Schmalmack vom 26.2.19




 

Das lange Nachspiel Foto: Isa Zappe

Medea, Kampnagel
Furor, Thalia

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