www

Zuletzt besprochen

Wut/Rage, Thalia Ein Abend, der einen etwas ermattet und wütend zurücklässt, gerade weil sich die Wut selbst nicht mehr zu lohnen scheint. Wut sollte den Menschen eigentlich mit Energie zum Aufbegehren versorgen, hier reicht sie gerade für den Gang zum nächsten Kiosk oder für eine müde Pöbelei des zufällig Vorbeilaufenden.

Nathan die Weise, Thalia "Digger, so war das, ich schwör!" So klingt es, wenn der Tempelritter (Steffen Siegmund) von Nathans Tochter Recha erzählt und wie er sie aus dem Feuer rettete. Zum Beweis, dass es sich hier nicht um einen altmodischen Schulstoff von Ephraim Lessing handelt, würzt er seine Story mit HipHop-Attributen.

Fraktus, Thalia Viel Rauch, viel überirdische Animationen, viel handgemachte Synthesizermusik, wenig Text und null Botschaft machen den Abend zu der erwarteten Mischung aus Nonsens, Bühneneffekten, Sinnfreiheit und Minimal-Musik.

Körber Studio Junge Regie, Thalia Nicht gehört werden, unerhört sein und Unerhörtes tun. Mit Tabus brechen, um Aufmerksamkeit ringen, auf einen Anruf warten, auf ein Abheben hoffen. Und doch unbeachtet und unverstanden bleiben. Das geschieht nicht nur Kassandra. Unerhörtes wagt gleich die erste Szene der Siegerinszenierung des diesjähriges Körber-Studio Junge Regie von Anna-Elisabeth Frick von der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg....(Fotos: Krafft Angerer)

Schnee, Thalia Mondtag traut seinen Zuschauern eine eigene Auseinandersetzung mit den angeschnittenen Themen zu. Er lässt sie zu einem Teil der Meinungsmassen werden. Sie müssen, wenn sie einen Gewinn aus dem Abend ziehen wollen, auch ihre Perspektiven ständig wechseln. Ein anstrengender, außergewöhnlicher und anregender Abend, der irritieren will und damit sehr erfolgreich ist.

Tote ausgraben, Thalia Tote sollten sie ausgraben helfen, die Regiestudenten der Theaterakademie mit ihren Studienprojekt III. Doch tot sind weder die Stoffe, um die es ging, noch vergessen der Autor Heiner Müller. Das bewiesen auch die Arbeiten der Jungregisseure.

Endstation Sehnsucht, Thalia Nachtkritik: "Endstation Sehnsucht – Lars-Ole Walburg inszeniert Tennessee Williams am Hamburger Thalia stimmig aber visionsfrei"

Kaspar, Häuser, Meer Regisseurin Friederike Harmstorf macht im Thalia in der Gaußstraße sehr deutlich, dass diese Frauen nur scheitern können. Sie tanzen auf einem Vulkan aus Akten, der jeden Moment ausbrechen kann.

Warten auf Godot, Thalia Zeit: "Estragon hat ’ne Scheibe - "Warten auf Godot" mit DJs oder wie das Thalia Theater an Beckett scheitert ...

Besuch bei Mr. Green, Thalia Das Stück von Jeff Baron ist ein flottes Wohlfühlstück mit voraussehbarem Happy-End. Gesellschaftliche Vorurteile werden in schnellen Dialogen und kurzen Szenen aufgespießt. Die beiden Thalia-Darsteller Peter Maertens und Sven Schelker sind perfekt für die Rollen geeignet.

Früchte des Zorns, Thalia Das ständige Warten und die Langeweile der Flucht wird auch in die Zuschauerreihen nachfühlbar. Diese Inszenierung kennt keine Entwicklung, keine Höhen und Tiefen, keine Brüche. Das ist zur Verdeutlichung der Tragik schlüssig, aber taucht die Inszenierung leider zu durchgehend in einförmiges, schleppendes, braunes Moll, um über die gesamte Dauer zu faszinieren.

Heimatlieder aus Deutschland, Lessingtage Als Ersatz für den abgesetzten Musikantenstadl wurde schon einmal auf der Thalia Bühne im Rahmen der Lessingtage geprobt: Heimatlieder auf neudeutsch. Wie breit gefächert die Kulturen sind, die in Deutschland ihre Lieder singen, führt der Abend unter der Moderation von Mark Terkessidis und Jochen Kühling vor.

Mitleid, Thalia Regisseur Milo Rau hat für dieses beeindruckende Stück an der Berliner Schaubühne hunderte Interviews mit NGOs geführt. Naive Gutmenschen wie diese Frau aus Europa und Amerika halten eine ganze Industrie der Helferindustrie am Laufen. Rau stellt bohrende, unangenehme Fragen. Wer leidet mit? Kann es Hilfe ohne Mitleid geben? Kann ein Mitleidender helfen? (Foto: Daniel Seiffert)

The Situation, Thalia Yael Ronen ist eine Meisterin der pointierten, mit leichter Hand inszenierten Abende, die mit Klischees und Vorteilen geschickt spielen. Mit sicherem Gespür für einen Humor, der die Auseinandersetzung mit dem Ernsten erst möglich macht, hat sie wieder einmal einen Abend inszeniert, der ohne jeden Anflug von pädagogischen Zeigefinger daherkommt und bei dem man dennoch jede Menge lernen kann. Das ist große Kunst.

Antigone of Shatila, Thalia So mutig wie Antigone kämpften die wenigsten von ihnen. Viele bekennen, dass sie sich oft den Machtverhältnissen beugten. Doch einige entdecken eine ungewohnte Stärke in sich. So erzählt eine der Frauen von ihrer Suche nach ihrem Bruder. Bei der Polizei, der syrischen Armee, bei der Al Nusra Front, bei den Aufständischen - überall wagte sie sich ohne Begleitung vor und fragte unermüdlich nach.

Der Kaufmann von Venedig, Thalia Ein Stück wie der "Kaufmann von Venedig" von Shakespeare, das antesemitisches Gedankengut zu bedienen scheint, ist in Deutschland nur schwer zu inszenieren. Das weiß auch Nicolas Stemann. Also hat er für seine Inszenierung an den Münchner Kammerspielen Shakespeares Text eher als Anregungspotential für eine intellektuelle Erörterung des Stoffes genommen. Er ist bei ihm eher eine Spiel- und Experimentiervorlage als ein Drama.

On Fire, Lessingtage Ein großes Tableau richtet Constanza Macras an. Alle Aspekte des umfangreichen Themas sollen berücksichtigt werden. Die weiße Macras will die Unterdrückung der Schwarzen durch die Weißen in ihrer Produktion, die in Johannesburg zusammen mit südafrikanischen Tänzern entstand, angemessen behandeln. Leider wird ihr Abend „On Fire“ so eher zu einer Aneinanderreihung unterschiedlicher Elemente als zu einem großen Wurf...

300el x 50el x 30el, Thalia FC Bergmann spielt mit so unterschiedlichen Mitteln wie Slapstick, Horror, Ingmar Bergmannfilmen und Historiengemälden und vereinigt sie zu einer Performance, die zu ungläubigem Kopfschütteln, blankem Entsetzen, beklemmender Beunruhigung, unfreiwilligem Lachen und irritiertem Nachdenken herausfordert. Ein Abend, der zwar keine Begeisterung hervorruft, aber kaum jemanden ungerührt gehen lässt.

Die Masse; Thalia Welchen Mechanismen unterliegen Massenbewegungen? Das untersuchte nicht nur Ibsen in seinem Volksfeind sondern auch Le Bond in seiner Abhandlung über die Masse. Beide dienen dem chinesischen Autor Nick Yu Rong Jun als Anregungsquelle für sein Stück „Die Masse“, das jetzt im Rahmen der Lessingtage im Thalia in der Gaußstraße als Gastspiel der Shanghai Dramatic Arts aufgeführt wurde.

Abschaum, Thalia Die Leistung der Darsteller ist enorm. Fast ohne Sprache erschaffen sie unter dem Regieteam Tiit Ojasoo und Ene-Liis Semper einen beeindruckenden Bilderreigen über die Spezies Mensch, der auch in der ausweglosesten Situation nicht aufgibt. Der immer wieder aufsteht, auch wenn der nächste Schritt unweigerlich zum neuerlichen Einsinken führt, weil er dazu fähig ist, immer wieder neue Hoffnungsschimmer zu erdenken und sich an sie zu klammern.

Antigone, Thalia Die intellektuelle Komponente des ursprünglichen Textes ist so auf ein leichter zugängliches Niveau gestutzt, doch das ist bei einem so eindrücklichen, dafür alle Sinne ansprechenden Theatererlebnis gut zu verschmerzen.

Späte Nachbarn, Thalia Man braucht viel Geduld für diesen Abend der Erinnerungen. Bis kurz vor Mitternacht muss man den Alten zuhören. Sie geben mit ihren schlurfenden, müden Bewegungen das Tempo vor.

Kasimir und Karoline, Thalia spiegel: "Ödön von Horváth mal zwei: Regisseurin Jette Steckel vermischt "Kasimir und Karoline" und "Glaube Liebe Hoffnung" zu einem gelungenen Kraftakt im Thalia Theater. Auch Dank des genialen Bühnenbildes."

Verbannte, Thalia Eine gerade Markierunggeht quer über die Bühne. Sie ist eine Linie, die die Beziehungen der vier Personen definiert: zwei Frauen, zwei Männer, vier mögliche Liebeskombinationen...(Copyright: Judith Buss)

Ich bin wie ihr, Thalia Regisseurin Friederike Harmstorf hat daraus mit ihren vier tollen Darstellern ein äußerst unterhaltsames Stück, das in Abgründe blicken lässt, gemacht. Mit feinem Gespür für die Übersetzung von zwischenmenschlichen Gefühlen in Bewegung lässt sie ihre Vier auf der Bank herumrutschen, sich auf der Schräge drapieren, miteinander tanzen oder zur Polonaise der Individuen antreten.

Nathan der Weise Regisseur Stückl erzählt den Klassiker als spannende, lebensnahe, hochemotionale Geschichte. Eine sehenswerte Aufführung im Rahmen des Theaterfestivals. © Arno Declair

Engel in Amerika, Thalia Unter dem Brennglas betrachtet Bastain Kraft die Achtziger in Amerika

˜ [ungefähr gleich], Thalia in der Gaußstraße Noch ist die große Wippe auf der Bühne im Gleichgewicht. Noch befindet sich der Geldhaufen in der Mitte, für alle gleich gut erreichbar. Doch dann betreten die vier Protagonisten die Holzplattform und der riesige Haufen aus kupferfarbenen Centstücken gerät ins Rutschen.

Liebe. Trilogie meiner Familie, Thalia Nachtkritik: "Liebe. Trilogie meiner Familie 1 – Bei der Ruhrtriennale legt Luk Perceval den ersten Teil seiner Émile-Zola-Trilogie denkbar pessimistisch an"

Dreigroschenoper, Thalia Als Songrevue mit Rahmenstory ist die Dreigroschenoper bekannt. Doch Regisseur Antú Romero Nunes nutzt sie neu, und zwar als Reflexionsgrundlage für den Brechtschen Theaterbegriff. So hütet er sich geschickt vor jeglicher klischierten Armutsromantik und legt über die Geschichte eine weitere Ebene.

«   1 2 3 4 5 6 7 8 9   »

Adresse

Archiv